Die Forscher des Wissens- und Innovationszentrums ElaadNL erwarten ab 2025 ein deutliches Wachstum der Anzahl von Elektro-Lkw in der nationalen und internationalen Logistik. Da diese E-Lkw mit sehr hohen Leistungen geladen werden, muss ein neues Ladenetzwerk entlang der europäischen Transportkorridore aufgebaut werden.
Für den aktuellen ElaadNL-Outlook haben die Analysten des niederländischen Wissens- und Innovationszentrums für Elektromobilität ElaadNL die Lkw für den nationalen und internationalen Schwertransport unter die Lupe genommen. Wie viele Diesel-Lkw werden in den nächsten Jahren den Weg für Elektro-Lkw freimachen? Wo werden sie aufgeladen und was bedeutet das für Netzbetreiber, Regierung und den Logistiksektor?
In drei Szenarien (niedrig, mittel und hoch) gibt der ElaadNL-Outlook Aufschluss darüber, wie diese Fahrzeuge über die Niederlande verteilt sind und welche Art von Ladestandorte sie voraussichtlich benötigen werden. In diesem Outlook haben die Forscher die Anzahl der erforderlichen Ladestationen für vier Arten von Ladestandorten berechnet: an Depots, gemeinsamen Ladeknotenpunkten, Lkw-Parkplätzen und Versorgungspunkten. Die Analyse zeigt unter anderem, dass die Realisierung der Ladeinfrastruktur an den Versorgungspunkten entlang der europäischen Transportkorridore für die Ladebedürfnisse von E-Trucks unerlässlich ist.
Die Logistik steht vor einer großen Aufgabe
Rutger de Croon von ElaadNL über diesen Outlook: „Wir stehen vor einer gewaltigen Aufgabe. Gegenwärtig gibt es noch kein Ladenetzwerk für Lkw. Alle diese Lastwagen müssen an der richtigen Stelle und mit der richtigen Geschwindigkeit geladen werden können. Dies wird mit hohen Leistungen erfolgen und unter anderem das Stromnetz vor neue Herausforderungen stellen.“
Transportunternehmen, die bereits erste Schritte zur Elektrifizierung und Ladeinfrastruktur auf Betriebsgeländen unternehmen, äußern sich, wie aus der Studie hervorgeht, besorgt über die verfügbare Netzkapazität, nicht zuletzt, weil viele Unternehmen relativ bald nacheinander stärkere Netzanschlüsse beantragen werden. De Croon: „Daher ist hier ein effizienterer Ansatz erforderlich, als diese Anwendungen einzeln als Einzelfall zu betrachten, zum Beispiel durch die rechtzeitige Bereitstellung von Transportkapazitäten und Kapazitäten in Umspannwerken.“
Fast alle Befragten sind sich einig, dass irgendwann zwischen 2020 und 2030 für die meisten Spediteure der Zeitpunkt kommen wird, an dem das Gesamtbild der Anschaffungs- und Betriebskosten von Elektro-Lkw attraktiver sein wird als das einer Dieselvariante. Diese TCO (Total Cost of Ownership) sind der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines neuen Lkw. Das sieht also für batterieelektrische Lkw in der Zukunft gut aus.
Drei Szenarien
Wachstumsszenarien für Elektro-Lkw für die (inter)nationale Logistik
Anzahl der BEV-LKWs * Hoch * Mittel * Niedrig