Ende 2018 waren bayerische Unternehmer auf Entdeckungsreise in den Niederlanden. Delegationsleiter Martin Grossmann vom Bayerischen Wirtschaftsministerium erklärt, warum die Niederlande für so interessant sind.
„Goedendag!“, beginnt Martin Grossmann mit Begeisterung das Gespräch. Er ist Leiter der Abteilung Internationalisierung und Messen im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie. Niederländisch lernte er in der Zeit, als er eineinhalb Jahre lang als Beamter in Brüssel arbeitete. „Damit rechnet man nicht, Niederländisch aus Bayern“, sagt er lachend.
Grossmann durfte die Delegation von 20 bayerischen Unternehmen in die Niederlande leiten. „Als sich der Hafen von Rotterdam 2016 bei einem Treffen in München sehr professionell präsentierte, hatten wir bereits sehr stark den Eindruck: Wir müssen in die Niederlande.“
Verkehrsmanagement in den Niederlanden weltweit führend
Bereits 2016 organisierte das Bayerische Wirtschaftsministerium eine Handelsmission in die Niederlande, wobei der Schwerpunkt auf Medizintechnik lag und Besuche in Nimwegen, Eindhoven und Rotterdam stattfanden. „Dieses Mal ging es mehr um Logistik, Umwelttechnik, Energietechnik, Informations- und Kommunikationstechnik und Chemie.“
Grossmann freute sich unter anderem auf den Besuch im Hafen von Rotterdam. „Aber ich wollte auch unbedingt das größte Fahrradparkhaus der Welt in Utrecht sehen. Das sage ich nicht nur, weil ich selbst gerne Rad fahre. Die Art und Weise, wie die Niederlande den Verkehr innerhalb der Stadt regeln, ist Weltklasse. Sehr lehrreich für Bayern.“
Offene Wissenswirtschaft als Inspiration für bayerische Unternehmer
Bayern will die Kontakte zum Hafen von Rotterdam und zur niederländischen Wirtschaft im Allgemeinen verbessern, sagt Grossmann. „Zum Teil, weil die Niederlande für viele unserer Unternehmen ein interessanter Absatzmarkt sind. Aber auch, weil wir viel lernen können. Die offene Wissensgesellschaft ist hoch entwickelt. Diese Transparenz und offene Art der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Parteien ist für uns sehr inspirierend.“
Während des Besuchs war er positiv überrascht, als zum Beispiel in Nimwegen gesagt wurde: „Da bist Du bei uns an der falschen Adresse, dazu musst Du nach Eindhoven. Das können die besser“. „Eine so große Offenheit und Kooperationsbereitschaft zwischen Unternehmen, Behörden und Wissenschaft ist beeindruckend. Als kleines Land haben die Niederländer das automatisch verinnerlicht, aber auch in Bayern sehen wir immer stärker, dass diese Offenheit eine Notwendigkeit ist.“
Bayern sieht wichtigen Verbündeten in den Niederlanden
Die Niederländer sind sehr selbstbewusst, findet Grossmann. „Das sind wir in Bayern auch. Natürlich haben wir die berühmte Großindustrie, die starken und innovativen KMU als Rückgrat und hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung.“ Doch das ist nicht mehr ausreichend, sagt er. „Der Inlandsmarkt ist sowohl für die Niederlande als auch für Bayern zu klein, deshalb müssen wir gegenseitig beieinander schauen. Darüber hinaus stehen wir gemeinsam offene Märkte und kämpfen gemeinsam gegen Protektionismus.“
Grossmann möchte mit Bayern in eine gute und langfristige Beziehung zu den Niederlanden investieren. „Das niederländische Generalkonsulat in München spielt in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle. Sie haben eine sehr gute Wirtschaftsabteilung und wir haben gute Kontakte mit ihnen.“
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