Niederlande NachrichtenThemen PartnerThemen LIOFKnowledge crossing Borders: Brightlands Campusse als Motor für Innovation und Zusammenarbeit
Astrid Boeijen, Bert Kip, Jan Cobbenhagen - Brightlands

Knowledge crossing Borders: Brightlands Campusse als Motor für Innovation und Zusammenarbeit


Gleich hinter der deutsch-niederländischen Grenze arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und staatliche Einrichtungen an den vier Brightlands-Standorten interdisziplinär zusammen an den großen Fragen unserer Zeit. Von zirkulären Materialien über gesunde und sichere Nahrung bis zu Gesundheit und digitalen Diensten entstehen hier Innovationen für die Zukunft. Auch deutsche Unternehmen und Hochschulen können hiervon profitieren.

Nicht nur die Niederlande, Deutschland oder Europa müssen Antworten auf Fragen zu unserer zukünftigen Ernährung, Gesundheit, Materialien und Digitalisierung finden, sondern die ganze Welt. Für die Entwicklung innovativer Lösungen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit und der Wissensaustausch untereinander besonders wichtig. „Wissen ist schließlich die Grundlage für die großen Fragen unserer Zeit“, sagt Bert Kip, Direktor des Brightlands Chemelot Campus.

Damit dieses Wissen entsteht, weiterentwickelt wird und Grenzen überschreiten kann, wurden die vier Brightlands-Standorte in Sittard-Geleen, Venlo, Maastricht und Heerlen gleich hinter der niederländischen Grenze gegründet. Hier wird in einer sogenannten Triple-Helix-Struktur gemeinsam an diesen großen Themen gearbeitet. Diese Form der Zusammenarbeit hat sich in den Niederlanden bereits vielfach bewährt. Hierbei arbeiten Wirtschaft, Forschungs- und Wissenseinrichtungen und staatliche Stellen gemeinsam an einer konkreten Problemstellung.

Nachhaltige Materialien, Landwirtschaft, Gesundheit und Digitalisierung

Die vier Brightlands Campusse im niederländischen Limburg

Der Brightlands Chemelot Campus in Sittard-Geleen konzentriert sich auf die Entwicklung von Hochleistungsmaterialien, nachhaltigen und zirkulären Prozessen sowie biomedizinischen Lösungen. Aufgrund der Nähe zur chemischen und petrochemischen Industrie in der Region, ist dieser Campus besonders weit entwickelt. Um zukünftig nachhaltiger und CO₂-neutral zu sein, müssen wir Materialien nachhaltig, recycelbar oder idealerweise biobasiert produzieren.

Auf dem Brightlands Campus Greenport Venlo stehen die Themen Ernährung, Landwirtschaft und biozirkuläre Wirtschaft im Mittelpunkt. Wie können alle Menschen in Zukunft nachhaltig, gesund und sicher ernährt werden? Wodurch kann die Landwirtschaft und der Gartenbau zukünftig produktiver, nachhaltig und profitabler werden? Wie lässt sich ein nachhaltiges System aufbauen, in dem Biomasse zum Beispiel als Rohstoff erneut genutzt wird?

Der Brightlands Maastricht Health Campus ergänzt thematisch den Campus in Venlo, indem Gesundheit von zwei Seiten betrachtet wird. In Venlo vorbeugend durch ein gesundes Leben in Form von guter und gesunder Ernährung. In Maastricht durch die Valorisierung von medizinischen Lösungen. Diese beiden Standorte arbeiten daher eng zusammen. Schwerpunkte des Campus in Maastricht sind die Valorisierung und Finanzierung von Start-ups und Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich.

Am vierten Brightlands-Standort, dem Brightlands Smart Services Campus in Heerlen, wird an künstlicher Intelligenz, Data Science und digitalen Diensten gearbeitet. Die Digitalisierung sorgt für neue Herausforderungen bei Unternehmen und in der Gesellschaft. In Heerlen entstehen Lösungen, die das Leben mit digitalen Diensten gesünder, sicherer und nachhaltiger machen.

Brightlands sorgt für grenzüberschreitendes Wissen

Das Motto „Knowledge crossing Borders“ hat bei Brightlands gleich mehrere Bedeutungen. „Hier wird auf offene Art und Weise grenzüberschreitend zusammengearbeitet, nicht nur geografisch, sondern auch über Unternehmensgrenzen hinweg“, sagt Astrid Boeijens, die Direktorin des Brightlands Smart Services Campus in Heerlen. Boeijens hat zum 1. Juli die Leitung des Brightlands Chemelot Campus von Bert Kip übernommen. Kip hat den Standort in den vergangenen 10 Jahren geleitet und entwickelt. Nachfolger von Astrid Boeijens wird Pieter Custers als stellvertretender Direktor des Campus in Heerlen.

Als Beispiel nennt Bert Kip die Entwicklung und Herstellung von Kunststoffimplantaten. Dazu ist Materialwissen erforderlich, das auf dem Brightlands Chemelot Campus zu finden ist. Gleichzeitig sind aber auch medizinische Fachkenntnisse erforderlich, die auf dem Brightlands Health Campus in Maastricht verfügbar sind. „Diese Wissensbereiche, die auf den Campussen zusammengebracht werden, bieten ganz neue Lösungen für die großen Fragen unserer Zeit“, so Kip.

Es geht aber nicht nur um die Entwicklung von Wissen. Darüber hinaus muss sich die entwickelte Lösung schließlich auch vermarkten lassen. Daher ist die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und letztlich auch staatlichen Stellen so entscheidend. Aus dem Wissen lässt sich auf diese Weise ein Geschäftsmodell entwickeln, das sich gleichzeitig im Rahmen aller Vorschriften befindet. „In Deutschland kennt man das in geringerem Maße“, stellt Sigrid Helbig*, Direktorin des Brightlands Campus in Venlo, fest.

Aufgaben von Brightlands

Helbig beschreibt zwei Kernaufgaben für die vier Brightlands Campusse. Das Neuorganisieren von Serendipität, was eigentlich ein Widerspruch ist. Dabei geht es darum, die Gelegenheit zu schaffen, dass Menschen mit Ideen mit anderen Menschen zusammenkommen, die einen anderen Blick auf diese Ideen haben. Die zweite Aufgabe ist der Aufbau von Konsortien, die für die Finanzierung und Umsetzung von Ideen wichtig sind.

Bei der Unternehmensfinanzierung übernimmt der Brightlands Health Campus in Maastricht eine wichtige Rolle. „Alle vier Standorte sorgen dafür, dass neue Innovationen das Licht erblicken“, so Jan Cobbenhagen, Direktor des Brightlands Health Campus in Maastricht. Sein Campus hat dabei das exklusive Recht, Innovationen und Erfindungen der Universität und des Krankenhauses zu kommerzialisieren. Gleichzeitig ist der Brightlands Health Campus an über 30 Firmen beteiligt, die auch auf den anderen Brightlands-Standorten angesiedelt sind.

Ausbildung an reale Anforderungen anpassen

Die bisherigen Berufsausbildungs- und Studiengänge sind nur wenig interdisziplinär ausgerichtet. Auf den Brightlands Campussen werden auch die Grenzen dieser Ausbildungssilos überschritten. Hier arbeiten Studenten und Personen mit unterschiedlichen Abschlüssen und Fachrichtungen zusammen in Projekten. Dieses Silodenken, sowohl in Bezug auf Fachrichtungen als auch auf Abschlussniveaus, hat keine Zukunft, stellt Sigrid Helbig fest.

An der Universität Maastricht denkt man nicht mehr in Fachrichtungen oder Fakultäten, sondern es werden relevante Module aus den einzelnen Studiengängen nach Bedarf zusammengestellt. Zum Beispiel hat die Universität eine Professur für Recycling. Darin werden Kenntnisse aus der Mechanik, dem Maschinenbau, Materialkunde, Wirtschaft und Kreislaufwirtschaft gelehrt. Die Ausbildung orientiert sich an den relevanten Themen aus der Praxis, was Astrid Boeijens passend als problemorientiertes Lernen bezeichnet.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Brightlands Campusse auf der Landkarte

Die großen Fragen unserer Zeit, an denen die vier Brightlands Campusse arbeiten, lassen sich nicht allein lösen. Dazu ist Zusammenarbeit auch über Ländergrenzen hinweg erforderlich. Schon aufgrund der geografischen Lage Limburgs richtet sich der Blick auch nach Deutschland und insbesondere nach Nordrhein-Westfalen. Hier haben sich bereits eine Reihe von Kooperationen entwickelt. 

Ein prominentes Beispiel ist das Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials, ein gemeinsames Institut der Universität Maastricht und der RWTH Aachen, an dem fortschrittliche, biobasierte Materialien entwickelt werden. Eine weitere Zusammenarbeit besteht im Rahmen von SYSCHEMIQ. An diesem Projekt sind neben dem Brightlands Chemelot Campus auch Partner aus den Niederlanden, Belgien, Italien, der Schweiz und Deutschland beteiligt. Ziel ist es, zirkuläre Kunststoffe zu entwickeln, um aus Kunststoffabfallströmen wieder Rohmaterialien zu gewinnen.

Auch an den anderen Brightlands-Standorten arbeiten deutsche und niederländische Hochschulen und Unternehmen gemeinsam an Lösungen. Beispielsweise ist das deutsche Unternehmen TecAlliance auf dem Brightlands Smart Services Campus in Heerlen aktiv. Im Bereich Start-ups besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Brightlands Smart Services Campus, dem digitalHUB Aachen, dem Corda Campus in Hasselt und The Beacon in Antwerpen. Das heißt, dass die Start-ups, die auf einem der Campusse tätig sind, auch die Einrichtungen der anderen drei Campusse nutzen können.

Regionale Entwicklungsgesellschaft unterstützt Brightlands

Unterstützung erhält Brightlands unter anderem von der regionalen Entwicklungsgesellschaft LIOF (Limburger Institut für Entwicklung und Finanzierung). Denn die Themen, an denen man auf den Campussen arbeitet, fallen genau in unsere inhaltlichen Arbeitsbereiche, erläutert Rob Pijpers, Teamleiter International beim LIOF. Sein Team sorgt zum Beispiel durch die Teilnahme an Messen für die Bekanntheit der Brightlands Campusse im Ausland. Gleichzeitig bringt das LIOF deutsche und ausländische Delegationen auf die Campusse und präsentiert die Investitionsmöglichkeiten.

Wenn Sie mehr über die Brightlands Campusse, Kooperations- oder Investitionsmöglichkeiten erfahren möchten, wenden Sie sich an Rob Pijpers (Tel. +31 646978153).

*Sigrid Helbig ist seit Juni 2023 nicht mehr für den Brighlands Campus Greenport Venlo tätig. Wir haben das Gespräch mit ihr bereits davor geführt.

Beitrag teilen

  • Email
  • Twitter
  • Facebook
  • LinkedIn

Kontaktformular

Wenn Sie uns eine Nachricht schicken, werden wir aktiv. Eine Anfrage an ein Unternehmen oder an unsere Partner leiten wir unmittelbar weiter. Anmerkungen und Feedback nehmen wir direkt in unser Netzwerk von Partnern und Redakteuren auf.

    LIOF ist die regionale Entwicklungsgesellschaft für Limburg (Niederlande) und unterstützt innovative Unternehmer mit Beratung, Netzwerk und Finanzierung. Wir sind für alle Start-ups, Scale-ups und KMU mit einer innovativen Idee, einem Geschäftsplan oder einer Finanzierungsfrage da, aber auch für (ausländische) Unternehmer, die sich in Limb [...]

    'LIOF' Partnerseite auf NN.de →