Auf dem Brainport Industries Campus (BIC) in Eindhoven hat KPN einen zweiten Standort des Industry 5G Fieldlab eröffnet. Während sich die Rotterdamer Niederlassung von Shell Pernis auf die Prozessindustrie konzentriert, legt die Niederlassung in Eindhoven den Fokus auf 5G in der verarbeitenden Industrie.
Grund für den zusätzlichen Standort ist, dass die Fertigungsindustrie, auf die sich der Brainport Industries Campus (BIC) in Eindhoven konzentriert, andere Anwendungsfälle hat als die Prozessindustrie u. a. bei Shell Pernis. Zusammen mit dem BIC wird KPN 5G zur Verfügung stellen, um gezielte Projekte der Smart Industry mit der neuen Generation von Mobilfunknetzen auf den Weg zu bringen.
KPN ist ebenfalls Mitglied des BIC-basierten Hightech-Software-Clusters, mit dem die ersten Projekte eingerichtet werden. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Smart Industry Field Labs, die auf dem BIC angesiedelt sind, wird ausdrücklich angestrebt.
5G in Innenräumen verfügbar
Kunden von KPN in der Fertigungsindustrie und etablierte Parteien auf dem BIC erhalten die Möglichkeit, die Vorteile von 5G in einer repräsentativen Umgebung kennenzulernen. KPN stellt ab sofort 5G in Innenbereichen auf dem BIC zur Verfügung, einschließlich der 3,5-GHz-Frequenz, die sich ideal zum Testen von Anwendungsfällen mit großer Bandbreite eignet.
Paul Cobben, Branchenentwickler Manufacturing bei KPN: „Mit 5G in Gebäuden mit 3,5 GHz können wir bereits jetzt beginnen, im Gegensatz zu 3,5 GHz im Freien, die erst 2022/2023 genutzt werden können.“ Außerdem kombiniert KPN 5G in Innenbereichen mit Ultra Wide Band (UWB). UWB wird eingesetzt, um Objekte in der Fabrik und in Lagerhäusern in Echtzeit zu verfolgen. Ihre Position kann bis auf 30 Zentimeter genau bestimmt werden, aber häufig sogar noch genauer.
Viele Erkenntnisse über 5G
„Ich bin stolz darauf, dass wir mit 5G unseren nächsten Schritt machen, der nun speziell auf 5G-Anwendungen in Innenräumen in der Fertigungsindustrie ausgerichtet ist“, sagt Jacob Groote, EVP 5G bei KPN. „Gemeinsam mit unseren Partnern auf dem BIC und unseren Kunden wollen wir mehr über 5G in der Fabrikhalle und im Lager lernen. Ich bin davon überzeugt, dass dies auch für andere Innenumgebungen wie Krankenhäuser und Logistikzentren viele Erkenntnisse bringen wird.“ Cobben: „In diesem 5G-Fieldlab für die Fertigungsindustrie werden wir bald jedem zeigen können, welche 5G-Anwendungsfälle in Innenräumen in einer Fabrikumgebung möglich sind. Denken Sie hierbei an Virtual und Augmented Reality für die Produktionssteuerung, autonome fahrerlose Transportsysteme (AGV – Automated Guided Vehicles) und 4K-Kameras für Qualität und Sicherheit, um nur einige Anwendungsbeispiele zu nennen. Dabei geht es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um Zuverlässigkeit und sehr geringe Latenzzeiten im Netzwerk.“
Cobben fährt fort: „Auch die Erschließung einer großen Anzahl drahtloser Sensoren wird bei der weiteren Ausrollung des Internet der Dinge (IoT) eine wichtige Rolle spielen. Damit zeigen wir, dass 5G für sehr unterschiedliche Anwendungsfälle gleichzeitig eingesetzt werden kann. Gerne tauschen wir uns über den Mehrwert einer „wireless factory“, einer „drahtlosen Fabrik“, mit unseren Kunden hier auf dem BIC aus.“
Roboter zusammenzuarbeiten lassen
Bei einer flexiblen Produktion können modulare 5G-Maschinen und andere Produktionsmittel miteinander gekoppelt werden, um Serien verschiedener Größen zu schaffen. Es ermöglicht es auch, dass Roboter in Teams zusammenarbeiten. Dies erfordert eine extrem schnelle Reaktionszeit (niedrige Latenz), da der eine Roboter bei der Teamarbeit nicht lange auf den anderen warten kann. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von autonomen Transportsystemen, die zunehmend über Algorithmen in der Cloud gesteuert werden. Diese fortschrittlichen Fahrzeuge ersetzen zunehmend die manuelle Arbeit in Lagerhäusern und Fabriken. Sie werden hauptsächlich zum Transport von Materialien und Gütern und zur Beschickung von Maschinen verwendet.
Produkte intelligenter machen
Es passt auch zum neuen Geschäftsmodell, das in der Fertigungsindustrie Einzug hält: die Servitization. Anstatt Produkte zu verkaufen, wird ein bestimmtes Ergebnis als Dienstleistung verkauft. Mit 5G lassen sich Produkte auch intelligenter machen und miteinander oder mit ihrer Umgebung verbinden, aber sie können auch interaktiv gemacht werden.
An diesem Beitrag haben mitgewirkt:
- Produktion: Emma van Harten und Leandra Marzluff
- Partnerships: Derk Marseille
- Redaktion: Bertus Bouwman und Peter Oehmen (sprachliche Adaption)
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