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Wie niederländische Unternehmen ihr Wachstum sicherstellen

Zulieferer müssen klare Entscheidungen treffen, um ihr Bestandsrecht zu garantieren, schließt Gert Jan Braam, Sector Banker Industry von ING.

Im vergangenen Jahr haben die Ökonomen der ING Bank Zulieferer und Endhersteller aus den Niederlanden zur Strategie, Positionierung und dazu befragt, welche Entscheidungen sie für eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens getroffen haben. Und klare Entscheidungen sind notwendig, schließt Gert Jan Braam, Sector Banker Industry von ING.

Geht es denn so schlecht? Sicherlich nicht, sagt Braam. „Der Sektor hat in den vergangenen fünf Jahren eine großartige Zeit mit einem Wachstum von 4 % im Jahr 2017 als schönen Höhepunkt hinter sich. Auch 2018 und 2019 wird ein Wachstum vorausgesagt, aber das schwächt sich auf 2 % für 2019 ab.“

Wenn man anschließend das Wachstum der niederländischen Hightech-Industrie seit 2000 betrachtet, stellt man fest, dass diese Branche sogar zweimal schneller (49 %) als die Gesamtwirtschaft (25 %). Dabei fällt auf, dass die niederländischen Zulieferer hiervon nur in begrenztem Maße profitiert haben. In diesem Zeitraum stieg der Einkauf von Endherstellern bei inländischen Zulieferern nämlich um 74 %, während die ausländischen Zulieferer einen Anstieg des Volumens in die Niederlande von ganzen 154 % sahen, unter anderem infolge geringerer Lohnkosten.

Lässt sich dieser Trend umkehren? Ja sicherlich, das kann sich in den nächsten Jahren durch eine ernsthafte Beschleunigung des Einsatzes neuer Technologie auf der einen Seite und einem stärkeren Fokus auf spezifisches Wissen andererseits, sichtbar verändern. Diese beiden Triebfedern sind letztendlich wesentlich wichtiger als niedrige Lohnkosten.

Technologie: Digitalisierung & Robotisierung

Der Einsatz neuer Technologie findet vor allem in der Digitalisierung und der Robotisierung statt. Digitalisierung und Robotisierung entwickeln sich rasend schnell und Unternehmen können schon bald die Früchte hiervon genießen. Dadurch können Zulieferer ihre Arbeitsproduktivität weiter steigern.

Hiermit ist eine große Herausforderung bei einer steigenden Nachfrage nach kundenspezifischen Produkten verbunden, nämlich in der kosteneffizienten Herstellung kleiner Serien.

Hiermit erfüllt man gleichzeitig den Kundenwunsch nach mehr Flexibilität. Außerdem bietet es Möglichkeiten zum Angebot von individuelleren Dienstleistungen, Aspekte, die zu einem besseren Kundenverhältnis und höherem Umsatz niederländischer Zulieferer beitragen.

Investition in Wissen und Zusammenarbeit

Mit dem Einsatz dieser neuen Technologie und einer höheren Komplexität von Fertigungskomponenten wird das Fachwissen der Zulieferer immer größer. Wissen, das nicht unbedingt beim Endhersteller vorhanden sein muss. Durch das Einbringen von immer mehr Wissen und Beratung über die Machbarkeit von Produkten (Produktentwurf und Materialeigenschaften) wird die Position als Hauptlieferant immer wichtiger.

Ein weiterer Schritt in dieser Wachstumskurve ist die Entwicklung dieser Produkte oder Module auf eigenes Risiko, ein Wunsch, der von mehreren großen Endherstellern immer häufiger ausgesprochen wird. Hierzu sind eine sehr enge Zusammenarbeit und langfristige Geschäftsbeziehung erforderlich, in der Offenheit und Vertrauen wesentlich sind!

Das Wirtschaftsbüro und Branchenmanagement von ING haben die Chancen für eine stärkere Positionierung der industriellen Zulieferer anhand einer Studie und mit Hilfe von Interviews mit Unternehmern ausgearbeitet und an vier übersichtliche Strategien gekoppelt, die helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Wenn Sie sich als industrieller Zulieferer stärker in Richtung der „richtigen und am besten passenden Kunden“ in wachsenden Endmärkten positionieren wollen, ist eine klare Sicht auf Grundlage der genannten Chancen von wesentlicher Bedeutung. Mit einer daraus hervorgehenden klaren Strategie, einem klaren Fokus und deutlichem Mehrwert, „entscheiden“ Sie sich für die Kunden, die am besten zum Mehrwert passen, den Sie als Unternehmen bieten. Kunden werden diesen Mehrwert auch tatsächlich erfahren und eine jahrelange Geschäftsbeziehung und gemeinsame Entwicklung steht bevor. Die Bedeutung klarer Entscheidungen und Fokussierung!

Bild: Auftragsfertigung des neuen MINI im VDL Nedcar Werk im niederländischen Born – Karosseriebau. BMW Group

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