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Deutsche und niederländische Unternehmen können sich beim 5G-Ausbau sehr gut ergänzen

Bei Shell Pernis im Rotterdamer Hafen wurde Europas größtes industrielles 5G-Feldlabor eröffnet. Paul Cobben, verantwortlich für den Branchenentwicklung der Fertigungsindustrie innerhalb des IT-Unternehmens KPN, erläutert, warum er es wichtig findet, Wissen über die neueste Generation von Mobilfunknetzen mit der deutschen Industrie und deutschen Forschungsinstituten auszutauschen.

Cobben war in diesem Herbst Teilnehmer einer Delegation, die gemeinsam mit dem niederländischen Königspaar Rheinland-Pfalz und das Saarland besuchte und knüpfte dort viele wertvolle Kontakte. Vor allem bei wissenschaftlichen Instituten, wie zum Beispiel dem DFKI. „Dort war man von der Tatsache sehr beeindruckt, dass 5G für uns keine Theorie mehr ist und wir wirklich in der Praxis damit arbeiten.

Um die 5G-Technologie zu verbessern, strebt Cobben den Wissensaustausch mit der deutschen Industrie an. Die Praxiserfahrung aus den Niederlanden und die gründliche Forschung in Deutschland bilden dabei eine sehr wertvolle Kombination.

Bei Shell Pernis wurde die 5G-Technologie erfolgreich getestet, unter anderem für die präventive Wartung von ca. 160.000 km Rohrleitungen. Mit Hilfe von Ultra-High-Definition-Kameras (UHD-Kameras), die über 5G miteinander verbunden waren und der Anwendung von Machine Learning (maschinellem Lernen) kann in Zukunft erforderliche Wartung besser vorhergesagt werden. Weiterhin wird 5G-Technologie eingesetzt, um Inspekteuren und Ingenieuren mit Hilfe des Einsatzes von Augmented Reality via Tablets Zugang zu weiterführenden Informationen über die Prozessinstallation zu geben. Hierdurch können die Arbeitsprozesse Europas größter Raffinerie weiter digitalisiert und optimiert werden.

KPN hat im Hafen von Rotterdam ein experimentelles 5G Netzwerk aufgebaut, wobei ein Frequenzspektrum im 700-MHz- und 3500-MHz-Band eingesetzt wird, das speziell für diese experimentelle Nutzung zugewiesen ist. Darüber hinaus wird auch Spektrum im 2300-MHz-Frequenzband eingesetzt. Mit Hilfe dieser Frequenzen und der neuesten Netzwerk- und Antennentechnologie wird die Kapazität, die Reaktionszeit in Echtzeit und die Zuverlässigkeit des Netzwerks erhöht. Hiermit ist der Rotterdamer Hafen das erste Gebiet in den Niederlanden, das nach dem 5G-Standard eingerichtet und damit für die neuesten Video- und Augmented-Reality-Anwendungen geeignet ist.

Joost Farwerck, COO und Mitglied der Geschäftsführung von KPN: „Im industriellen 5G-Field-Lab im Rotterdamer Hafen untersuchen wir zusammen mit Shell und verschiedenen Partnern, welchen Wert wir mit 5G generieren können. Neben der Effizienzsteigerung von Geschäftsprozessen und der Erhöhung der Sicherheit ist auch das Zusammenspiel der verschiedenen Parteien, die die Niederlande als vernetzte Gesellschaft stärker machen, sehr wertvoll.”

Jos van Winsen, General Manager Shell Pernis: „Für uns ist der Rotterdamer Hafen ein logischer Ort für das industrielle 5G-Field-Lab. Wir erwarten, mit neuen digitalen Technologien in Bezug auf Zuverlässigkeit und Effizienz viel zu erreichen und damit unsere Branche noch sicherer zu machen. Shell nimmt daher gerne zusammen mit KPN und den Partnern mit dem industriellen 5G-Field-Lab eine führende Rolle ein.

Über das industrielle 5G-Field-Lab im Rotterdamer Hafen

Mehrere Partner arbeiten hierbei zusammen, unter anderem KPN, Shell, Huawei, ExRobotics, Accenture, ABB, SPIE und die Port of Rotterdam Authority. Die ersten 5G Anwendungen, die getestet werden, sind:
*• Über 5G verbundene mobile Inspektionsroboter
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Der Inspektionsprozess für Gaslecks ist für die Kontinuität und Sicherheit von Shell Pernis von entscheidender Bedeutung. Ein mobiler Inspektionsroboter ist, während der Tests mit dem 5G-Netzwerk verbunden, wodurch die Steuerung aus der Ferne wesentlich genauer und zuverlässiger wird.

*• Kritische Inspektionen bei großem Wartungsstopps mit „intelligentem 5G-Helm“ schneller ausführen
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Im Falle eines großen Turnaround, wobei alle Produktionsarbeiten in einem Teil von Shell Pernis stillgelegt werden, ist es wichtig, um Wartungsarbeiten so effizient und sorgfältig wie möglich auszuführen. Ein Vorbild für eine solche Wartung sind interne Inspektionen von Druckbehältern und Lagertanks. Während eines Tests ist das Wartungspersonal mit einem über 5G verbundenen intelligenten Helm ausgestattet. So stehen die Inspektoren per Bild und Ton in direktem Kontakt mit einem Experten auf Abstand und können sofort entscheiden, welche Reparaturen erforderlich sind. Dies verkürzt die Gesamtlaufzeit dieser kritischen Inspektionen von wenigen Tagen auf wenige Stunden.

*• Effizientere industrielle Instandhaltung durch Augmented Reality
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Während der Tests werden Ingenieure von Shell mit einem industriellen Tablet ausgestattet, das über 5G verbunden ist. Durch den Einsatz von Augmented Reality werden zusätzliche Informationen wie die Temperatur oder der Druck der Prozessinstallation auf dem Tablet angezeigt. Dies gewährleistet eine effizientere Wartung, die vollständig digital erfasst und mit den betroffenen Parteien geteilt wird.

*• Vorausschauende Wartung von Rohrleitungen dank 5G-Technologie und maschinellem Lernen
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Bei Shell Pernis wird der Einsatz von UHD-Kameras und maschinellem Lernen für vorausschauende Wartung getestet. Auf diese Weise können etwa 160.000 km an Rohrleitungen sehr effizient und genau geprüft werden, um erforderliche Wartungsarbeiten vorab zu erkennen und durchzuführen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Inspektion aller Rohrleitungen wesentlich schneller und effizienter abläuft und die Sicherheit weiter erhöht wird.

Gemeinsam mit Kunden und Technologiepartnern Wert schaffen mit 5G

KPN bereitet sich mit seinem 4G-Netzwerk Schritt für Schritt auf 5G vor. Die Tests im Rotterdamer Hafen sind Teil von vier verschiedenen Field Labs für 5G-Anwendungen in der Landwirtschaft, im städtischen Raum, in der Industrie und im Hafengebiet, sowie im Automobilsektor. In diesen Field Labs untersucht KPN zusammen mit Kunden und Technologiepartnern, wie 5G-Geschäftsprozesse optimiert und die Kundenerfahrung verbessert werden kann.

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