Niederlande NachrichtenThemen PartnerThemen Brainport IndustriesEinzigartige Zusammenarbeit in Smart Factories

Einzigartige Zusammenarbeit in Smart Factories

Das europäische Netzwerk von Smart Factories wurde gegründet und ist nun bereit zu wachsen. Die treibenden Kräfte hinter dieser Initiative sind Unternehmen und Wissensinstitute aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien. Die jüngste Gründung ist eine weltweit einzigartige Zusammenarbeit.

Nirgendwo sonst auf der Welt arbeiten Smart Industry-Profis in so einem großen Umfang über nationale Grenzen hinweg zusammen. Die Gründer aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden wollen noch viele weitere europäische Länder an das neue Netzwerk anschließen.

Die Entwicklung der intelligenten Industrie hat eine große Bedeutung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der europäischen – und damit auch deutschen – Industrie, sagt Peter van Harten, Botschafter Smart Industry (Industrie 4.0). „Im Jahr 2017 äußerte die Europäische Union den ausdrücklichen Wunsch, mehr Initiativen unter einem Dach zu vereinen und auf diese Weise Kräfte zu bündeln. Diese Zusammenarbeit war daher ein wichtiger Punkt auf der NL-D-Aktionsagenda [pdf] für die Industrie, die wir in diesem Frühjahr aufgestellt haben.“

Zusammenführung von Wissen aus drei Ländern

Die drei Länder haben jeweils ihren eigenen Hintergrund und ihre eigene Geschichte im Bereich Smart Industry, sagt Van Harten. „Wir bringen dieses Wissen jetzt zusammen. Deutschland ist traditionell stark im Maschinenbau und der Automobilindustrie, die Niederlande eher in der Zulieferung und in der Produktion niedriger Stückzahlen und hoher Komplexität.“ In den kommenden Monaten werden voraussichtlich noch fünf weitere Länder dem neuen europäischen Netzwerk beitreten. „Vorausgesetzt, sie haben einen guten Plan.“

Der deutsche Beitrag wird von Smart Factory Kaiserslautern angeführt, aus Belgien ist Flanders Make und im Namen der Niederlande ist der BIC (Brainport Industries Campus) beteiligt. Der neue Zusammenschluss wird seinen Hauptsitz in Kaiserslautern haben, wobei die Leitung in den Händen von Professor Dr. H. C. Detlef Zühlke liegt.

Das neue Netzwerk wird die Produktionstechnologie verschiedener OEMs in der Produktion der Smart Factory Kaiserslautern und Flanders Make miteinander verbinden, sagt Van Harten. „Und das verbindet sich dann wiederum mit dem Wissen über das Kettendenken in der Industrie, nach dem Beispiel von Brainport Industries aus den Niederlanden.“

Europäische KMU erhalten leichteren Zugang zu neuen Technologien

Dadurch entsteht ein europäisches Kompetenzzentrum, das KMU den Zugang zu diesem Netzwerk und zur Technologie wesentlich erleichtert. „Ziel ist es, jedes Jahr einen gemeinsamen Demonstrator zu schaffen, an dem alle Beteiligten mitarbeiten und den wir gemeinsam auf der Hannover Messe präsentieren werden“, sagt Van Harten. „Dies ist eine perfekte Ausbildungsumgebung für Unternehmen und Studenten, insbesondere wenn wir dies mit Cyber-Technologie und dem sicheren Austausch von Daten verknüpfen.“

Diese Zusammenarbeit ist insbesondere für deutsche Parteien interessant, stellt Van Harten fest. „Deutschland ist von Natur aus sehr stark in der Produktionsautomatisierung in der Fertigung (SFKL) und weniger im Kettendenken.“ In der Zusammenarbeit können alle europäischen Mitglieder weiterkommen. „Es wird einfacher, eine bestimmte Art von Produktion über Ihr Netzwerk und Ihre Kette zu verteilen, insbesondere wenn sie sehr flexibel und digital miteinander verbunden ist.“

Er nennt als Beispiel, dass man aufgrund von Unterkapazitäten theoretisch von Deutschland aus in den Niederlanden eine oder mehrere Maschinen bei Smart Factory A steuern können sollte, wo größeres Fachwissen und Kapazitäten für eine solche Bearbeitung vorhanden ist. „Das sollte ohne die damit einhergehende Umrüstzeiten, Abstimmungen und Fehlerrisiken möglich sein. Die Nutzung internationaler Standards wie OPC UA, IDS, SCSN sind dabei relevant.“

Ein erster Test wurde während der Hannover Messe 2019 durchgeführt, bei dem die niederländische Staatssekretärin Mona Keijzer vom Smart-Industry-Brainport-Industries-Pavillon einen Produktionsauftrag auf dem Smart-Factory-Stand von Kaiserslautern erhielt. „Da wir mit diesen Standards gearbeitet haben, konnte die Verbindung zwischen den verschiedenen Systemen innerhalb weniger Stunden hergestellt werden.“

Deutsch-niederländische Aktionsagenda

Ein erster Impuls für die Zusammenarbeit ging von einer niederländischen Wirtschaftsmission in die Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz im Oktober 2018 aus. Dort unterzeichneten unter anderem die niederländische Vorsitzende für Smart Industry Ineke Dezentjé und Thomas Hahn, Leiter der Internationalen Beziehungen der Plattform Industrie 4.0, in Anwesenheit des niederländischen Königspaares, eine Vereinbarung zur gemeinsamen Verbesserung und Beschleunigung der Digitalisierung der Industrie.

Auf der Hannover Messe im April dieses Jahres wurde diese Zusammenarbeit konkretisiert. Die niederländische Staatssekretärin für Wirtschaft und Klima, Mona Keijzer, nahm die deutsch-niederländische Aktionsagenda vom Vorsitzenden von Smart Industry entgegen. Und jetzt hat sich auch Belgien angeschlossen.

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