Chris Yerbey ist mehrfacher Unternehmer und hat sich schon immer für Abfall und Recycling interessiert. Nachdem er mehrere Unternehmen in dieser Branche gegründet und verkauft hat, zog es ihn in die Niederlande.
Kurz nachdem er einem Accelerator beigetreten war, startete er eine Plattform mit dem Namen Scrap Connection. Es war nicht immer einfache und es mussten auch große Herausforderungen gemeistert werden. Zum Glück sind diese Zeiten aber vorüber. Scrap Connection ist jetzt gut finanziert und Chris ist bereit, die Geschäfte auszubauen.
Dieser technisch versierte Unternehmer hat keine Angst davor, zu scheitern und es dann erneut zu versuchen. Chris ist in Alabama in den USA geboren und aufgewachsen und hat mehrere Unternehmen geführt. „Im Sommer 1997 wurde mir klar, dass ich mich in einer Mid-College-Krise befand. Ich fing an, mein Ingenieurstudium in Frage zu stellen. In meinem Abschlussjahr kam ich zu dem Schluss, dass Ingenieurwissenschaften nichts für mich ist. Ich begann, über verschiedene Möglichkeiten von Startups zu lesen und stieß auf ein Konzept für ein Beratungsunternehmen, das ich kaufen und gründen konnte. Also habe ich das College verlassen, um mein eigenes Beratungsunternehmen für Abfall und Recycling zu gründen. Das Geschäft wurde sehr erfolgreich und ich habe diesen Schritt nie bereut.“
Verlagerung eines Unternehmens in die Niederlande
Chris hatte seine eigene Handelsfirma, die mit recycelten Metallen handelte, bevor er 2010 in die Niederlande zog. „Der Umzug in die Niederlande war eine leichte Entscheidung, da meine damalige Freundin und heutige Ehefrau, Niederländerin ist, und Sie die Gelegenheit hatte, hier zu arbeiten. Natürlich war es eine gemeinsame Entscheidung, aber für mich war es sehr sinnvoll, mich mit meinem Unternehmen in den Niederlanden niederzulassen. Der Grund dafür ist, dass ich von hier aus ganz einfach mit den verschiedenen Zeitzonen in Asien und den USA umgehen kann. Am Morgen arbeite ich mit meinen Kollegen in Asien und am Nachmittag mit meinen Leuten in den USA.“
Gründung eines Startups
Chris und sein Team sind 2012 zum Startup-Bootcamp gekommen, einem Accelerator-Programm in den Niederlanden. Nach diesem Programm wurde Scrap Connection geboren. Dies ist ein Marktplatz für Altmetall, der sich an Produzenten, Händler, Makler und Verbraucher richtet. Als Chris Scrap Connection gründete, schloss er seine Handelsfirma und übernahm seine Mitarbeiter aus der alten Firma. So hatte er sofort ein Büro in Indien, Pakistan und den USA. Scrap Connection ist eine amerikanische Holding mit einer Tochtergesellschaft in den Niederlanden. Chris beschäftigt sieben Mitarbeiter. „Als Technologieunternehmen an einem Accelerator-Programm teilzunehmen, ist eine kluge Sache, weil man potenzielle Investoren trifft, viel Aufmerksamkeit und professionelle Hilfe von Mentoren erhält.“
Das Geschäftsklima in den Niederlanden
„Es ist im Moment eine wirklich aufregende Zeit, denn es entstehen immer häufiger Startups und man lernt viele Erfolgsgeschichten kennen. Ich finde es erstaunlich, dass die Bevölkerung der Niederlande so unterschiedlich ist. Man kann wirklich großartige Mitarbeiter finden, die für einen arbeiten. Wenn ich zum Beispiel fünf Mitarbeiter einstellen möchte, die die jeweiligen Landessprachen in Pakistan, Indien oder China sprechen, kann ich diese Mitarbeiter hier finden. Das ist es, was mich so begeistert. Auf der anderen Seite habe ich die Erfahrung gemacht, dass niederländische Investoren vorsichtig sind und nicht so leicht in Konzepte investieren. Das ist schade, denn die Gründung eines Unternehmens ist hart und man braucht Geld, um es wirklich auf die Beine zu stellen. Ich sehe allerdings, dass sich das verändert.“
Aufrütteln einer ganzen Branche
Scrap Connection schafft Transparenz im Handel mit industriellen Rohstoffen. Am Anfang zögerten die Unternehmen, sich für Transparenz einzusetzen, da dies zu größerem Wettbewerb führte. Es war schwierig, eine Technologielösung in einer konservativen Branche zu verkaufen, in der Unternehmen wollten, dass alle anderen sie zuerst nutzen. Chris und sein Team hatten gute und schlechte Zeiten: „Uns ging zweimal das Geld aus und ich musste die Teams umstellen, weil die Leute das Unternehmen verließen, als sie kein Gehalt mehr bekamen. Diese Zeiten liegen nun hinter uns. Wir haben über 3000 Mitglieder und sind inzwischen gut finanziert.“
Pläne für die Zukunft
„Der europäische Markt ist viel komplizierter als der US-amerikanische Markt. Die USA sind ein homogener Markt, so dass es ein großes Potenzial für schnelles Wachstum gibt. Unser Plan ist es jetzt, zuerst in den USA zu wachsen. Nachdem wir uns an einen skalierbaren Prozess gewöhnt haben, planen wir, das niederländische Büro zu erweitern und mehr Mitarbeiter einzustellen, damit wir in Europa und möglicherweise auch in anderen Teilen Asiens expandieren können.“
Tipps für Unternehmer
„Es ist ziemlich einfach, ein Unternehmen in den Niederlanden zu gründen. Also, tun Sie es einfach! Wenn Sie ein Technologieunternehmen sind, würde ich empfehlen, an einem Accelerator-Programm teilzunehmen. Verschiedene Organisationen bieten hier Treffen, Vorträge und Veranstaltungen für Unternehmer. Versuchen Sie, Ihr Netzwerk aufzubauen, indem Sie verschiedene Veranstaltungen besuchen.“