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Warum sind die niederländischen Erfahrungen bei E-Health und Medtech für Süddeutschland so wertvoll?

Deutschland und die Niederlande brauchen einander, um die Pflege zu verbessern. Die vom 4. bis 6. Juni stattfindenden niederländische Handelsmission nach Süddeutschland bietet dafür interessante Ansatzpunkte.

Die Pflege muss billiger, effizienter, digitaler und menschenorientierter werden. Deutschland und die Niederlande entdecken immer mehr, wie sie sich gegenseitig unterstützen können, diese Ziele zu erreichen. Nordrhein-Westfalen unterhält bereits gute Kontakte zu den Niederländern, aber auch aus Süddeutschland entstehen Verbindungen.

Um diese Beziehungen weiter zu stärken, wird eine Handelsmission von etwa 15 niederländischen Unternehmen vom 4. bis 6. Juni Bayern und Baden-Württemberg besuchen. Die Organisation liegt in den Händen der
Entwicklungsgesellschaft InnovationQuarter (Zuid-Holland) in Zusammenarbeit mit der Task Force Health Care und dem Netherlands Business Support Office (NBSO) in Stuttgart und mit Unterstützung von Amsterdam Trade & Innovate, dem Economic Board Utrecht und dem Utrecht Science Park.

Die Unternehmen aus den Bereichen E-Health und Medtech wollen Wissen austauschen, sich inspirieren lassen und ein Netzwerk mit Krankenhäusern, verwandten Organisationen und Unternehmen in Baden-Württemberg und Bayern aufbauen.

Deutschland und die Niederlande können viel voneinander lernen

Das Schöne an der Pflege ist, dass es darum geht, Partnerschaften einzugehen, sagt Mitorganisator Guido Danen von der Task Force Health Care. „Man kommt erst wirklich weiter, wenn man voneinander lernt.“ Aus diesem Grund besuchen die Niederländer sieben Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen in Süddeutschland.

Dass die Niederländer in einer Gruppe kommen, liegt daran, dass es als Einzelunternehmen sehr schwierig ist, mit deutschen Krankenhäusern auf der richtigen Ebene ins Gespräch zu kommen. „Bevor Sie dort hineinkommen, müssen Sie auch verstehen, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert. Vieles läuft hier ein wenig anders. Das sind wichtige Informationen, um zu wissen, welchen Mehrwert man bieten kann.“

Die niederländische Delegation besteht aus einem breiten Mix von Unternehmen, die umfassende Erfahrungen bei der Innovation im Gesundheitswesen haben, sagt Danen. „Von reinen E-Health-Playern mit großer Erfahrung in Telemonotorik und Datenaustausch bis hin zu Unternehmen, die moderne Krankenhäuser einrichten oder andere wichtige Gerätekomponenten liefern.“

Deutsches Interesse an niederländischer Erfahrung

Deutschland ist an dem Punkt, alles für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zu tun, sagt Danen. „Das Interesse an innovativen Lösungen aus den Niederlanden ist groß, weil wir viel Erfahrung gesammelt haben.“ Das ist es, was diese Delegation auch nach Süddeutschland bringt, sagt er. „Wir haben besonders relevante, validierte Daten zu bieten. Deutsche Krankenhäuser können daher eine Reihe von Schritten bei der Umsetzung überspringen.“

Sven Walraven ist Director of International Business Development bei Enovation und Mitorganisator der Mission. Für sein Unternehmen ist er häufig in Süddeutschland unterwegs und sieht auch in Bayern viel Bewegung. Es gibt viele Gemeinsamkeiten bei dem, was die bayerische Ministerin für Digitalisierung Judith Gerlach macht und was der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge sagt.

Blockchain als Lösung in der Pflege in Bayern

Die Digitalisierung steht sowohl in Süddeutschland als auch in den Niederlanden ganz oben auf der Tagesordnung, sagt Walraven. „In Bayern begrüßt man nun auch die Blockchain als Lösung. Damit haben wir in den Niederlanden bereits sehr positive Erfahrungen gemacht. Das teilen wir gerne.“

Das gilt auch für den sicheren Austausch von digitalen Patientendaten, sagt er. „Viele deutsche Krankenhäuser haben mit regionalen Vorschriften zu kämpfen. Wir können zeigen, wie es in den Niederlanden funktioniert. Für uns ist der Schutz personenbezogener Daten besonders wichtig. Und das muss der Innovation nicht im Wege stehen.“

Enovation selbst verfügt bereits über sehr gute Kontakte in Süddeutschland, sagt Walraven. „Es ist auch eine Kultur, die uns sehr anspricht. Mit meiner Familie genießen wir jedes Jahr, was Bayern zu bieten hat.“

Nachhaltige Lösungen für eine bezahlbare Pflege

Um effektiv auf das deutsche Gesundheitssystem eingehen zu können, sind die Niederländer besonders daran interessiert, wie das System funktioniert. „Wir müssen verstehen, wie die Entscheidungsprozesse ablaufen.“

Walraven ist damit beschäftigt, sich einem Förderprogramm in Süddeutschland anzuschließen. „Das kann interessant sein, obwohl wir auch Klagen hören, dass einige Projekte abrupt enden.“ Walraven will herausfinden, wie die Niederländer ihre Lösungen nachhaltig auf den Markt bringen können. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Pflege bezahlbar und menschlicher zu machen.“

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