Durch den Lockdown während der Coronakrise hat sich die Mobilität in den letzten Monaten drastisch verändert. Jetzt, wo die Züge wieder fahren und wir in vorgeschriebenem Abstand wieder im Stau stehen, stellt sich die Frage: Welche nachhaltigen Auswirkungen hat die Coronakrise auf die Art und Weise, wie wir von A nach B reisen?
Diese drei Trends könnten unsere Mobilität in der Zeit nach Corona definitiv verändern.
Trend 1: Weniger Verkehr durch andere Arbeitsgewohnheiten
Ein großer Teil der niederländischen Bevölkerung geht davon aus, dass sich ihr Reiseverhalten und ihre Arbeitssituation dauerhaft verändert. Eine von vier Personen, die nun häufiger von zu Hause aus arbeiten, und ein Drittel der Personen, die Besprechungen auf Entfernung abhalten, gehen davon aus, dies in Zukunft weiterhin zu tun. Infolgedessen wird es strukturell weniger Pendel- und Berufsverkehr geben.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Regierung diese Entwicklung aufnehmen wird. Immer mehr Unternehmen verstehen, dass es viel wertvoller sein kann, ein gut vorbereitetes Online-Verkaufsgespräch mit den richtigen Personen zu führen, als stundenlang im Auto auf dem Weg zu einem potenziellen Kunden zu sitzen.
Trend 2: Individualverkehr gegenüber öffentlichem Verkehr
In China entscheiden sich die Menschen seit der Aufhebung des Lockdowns für den Individualverkehr. Dieser Trend ist auch in den Niederlanden zu erkennen. Nach einem historischen Tiefstand ziehen die Autoverkäufe wieder an und der Verkauf von elektrischen Fahrrädern geht durch die Decke. Verbraucher meiden zunehmend Busse und Bahnen.
Der öffentliche Verkehr ist auf eine möglichst hohe Auslastung ausgerichtet. Überfüllte U-Bahnen und Flugzeuge werden bald nicht mehr so einfach akzeptiert. Einerseits aus Angst vor Schmutz, andererseits, weil die Regierung die Umsetzung der „1,5-Meter-Gesellschaft“ kritisch beobachten wird.
Wahrscheinlich werden wir bald bei einer Zugreise reservieren müssen, wenn wir sicher sein wollen, dass wir pünktlich an unserem Ziel ankommen. Da weniger öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, wird der Individualverkehr häufiger genutzt.
Trend 3: Flexible lösungen für Mobilität
In der Coronakrise standen viele Leasingfahrzeuge still. Und auch nach der Krise werden sie weniger genutzt werden, während die Leasingverträge gerade auf viele Kilometer ausgerichtet sind. Viele Unternehmen werden daher schneller auf Mobilitätsbudgets umstellen. Der Mitarbeiter entscheidet dabei selbst, wie und wann er reist. Der öffentliche Verkehr ist nicht besonders attraktiv. Das gilt auch für das Gehen oder Radfahren über längere Strecken bei schlechtem Wetter.
Infolgedessen wird geschäftliches Carsharing zu einer immer attraktiveren Alternative. Für den Autovermieter SIXT ist das Anlass, nun auch auf den niederländischen Carsharing-Markt aktiv zu werden. Initiativen wie Snappcar und Mywheels wachsen ebenfalls sehr schnell. Darüber hinaus führt die Mobilität mit Carsharing zu großen ökologischen Vorteilen, weil sie Rohstoffe und Kosten spart. Insbesondere, wenn es um Elektroautos geht.
Um diese nachhaltigen Trends zu beschleunigen, investiert BOM Brabant Ventures in Start-ups und Scale-ups im Bereich Smart Mobility, wie z. B. Amber, dem Carsharing-Anbieter mit Elektroautos aus Eindhoven.
Von Jeroen Willems, Investment Manager Softtech bei BOM Brabant Ventures
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