Mit Drohnenschwärmen am Himmel wird die Sicherheit des Luftverkehrs als eine vorrangige Herausforderung betrachtet. In gemeinsamen Bemühungen diese Bedenken auszuräumen, leitet das NLR eine öffentlich-private Zusammenarbeit für die Umsetzung neuer Vorschriften ein.
Die Beliebtheit von Drohnen ist sprunghaft gestiegen. Das geschätzte globale Marktpotential für kommerzielle Drohnen liegt bei über 100 Milliarden Euro, was bedeutet – Drohnen werden bleiben. Aber wie wirkt sich dieser rasante Anstieg der Drohnenzahl am Himmel auf die Sicherheit in der Luft aus? Als Teil eines gemeinsamen europäischen Projekts bringt das Königlich Niederländische Luftfahrtzentrum (NLR) den öffentlichen und den privaten Sektor der Niederlande zusammen, um die europäische Vision für ein sicheres, geschütztes und effizientes Management des Drohnenverkehrs unter dem Titel U-Space umzusetzen.
Das PODIUM-Projekt ist eine europäische Zusammenarbeit zwischen vier Ländern mit fünf Standorten: Odense in Dänemark, Bretigny und Toulouse in Frankreich und schließlich Marknesse und Groningen in den Niederlanden. Diese Partnerstandorte wurden damit beauftragt, verschiedene U-Space-Verfahren und Dienste mit derzeit verfügbaren Technologien zu demonstrieren. Jeder Standort mit seinem Schwerpunktbereich wurde dann gebeten, Informationen zu sammeln und Lehren aus den praktischen Erfahrungen zu ziehen. Diese Erkenntnisse werden verwendet, um datengestützte Schlussfolgerungen zu Themen wie Flugeffizienz, Unfallvermeidung, menschliche Leistungskennzahlen und vor allem Sicherheit zu ziehen. Sobald man sich geeinigt hat, werden diese Daten verwendet, um der Europäischen Kommission Empfehlungen für den künftigen Verabschiedung neuer Vorschriften, Richtlinien und Standards zu unterbreiten.
Tests
Unter der Koordination des NLR konzentriert sich der niederländische Bereich des PODIUM-Projekts darauf, wie U-Space in der Lage ist, mit unerwarteten Situationen umzugehen. Für diese Aufgabe entwickelten die Niederlande zwei Testszenarien. Der erste Test wurde im niederländischen RPAS-Testzentrum in Marknesse durchgeführt. RPAS, das für Remotely Piloted Aircraft System (ferngesteuertes Flugzeugsystem) steht, ist der technische Fachbegriff für eine Drohne. Dieses Szenario befasste sich mit der Frage des Verkehrsmanagements. Ähnlich wie bei den Flugplänen bemannter Flugzeuge können sich Drohnenbetreiber registrieren lassen, um ein Stück Luftraum sich zu beanspruchen. In dieser ersten Simulation beanspruchten zwei Drohnenbetreiber benachbarten und nicht in Konflikt stehenden Luftraum – kein Problem. Der Test begann, als plötzlich eine Drohne mit hoher Priorität in den beanspruchten Luftraum eindringen musste. In diesem Fall wurde eine Drohne mit einem AED für einen „Notfall“ losgeschickt und musste beide beanspruchten Gebiete durchqueren.
„Wir wollten sehen, wie die derzeitige Technologie von U-Space mit solchen unerwarteten Szenarien umgehen kann. Wie wird das alles koordiniert? Wie wird der Flug mit hoher Priorität geleitet und wie wird dies den anderen Betreibern mitgeteilt? Im Wesentlichen, wie kann die Drohne ihren Flug sicher durchführen“, erklärt NLR-Projektleiter Joost Vreeken.
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An diesem Beitrag haben mitgewirkt:
- Produktion: Emma van Harten und Leandra Marzluff
- Partnerships: Derk Marseille
- Redaktion: Bertus Bouwman und Peter Oehmen (sprachliche Adaption)
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