Enerigeeinsparungen, Kosteneffizienz, Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit sind gute Gründe, genauer auf den Energieverbrauch im Unternehmen zu achten. Der lässt sich aber nicht immer einfach ermitteln. Die Lösung für intelligentes Energiemanagement dieses niederländischen Unternehmens ist auch für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland interessant.
Laut einer BDI-Umfrage stellen die steigenden Energie- und Rohstoffpreise für 81 % der mittelständischen Unternehmen vor unternehmerische Herausforderungen. Dabei wissen viele Produktionsunternehmen gar nicht, wie viel Strom einzelne Maschinen in ihrer Fertigungslinie verbrauchen. Um die Einsparungspotenziale aber überhaupt zu erkennen, muss zunächst der tatsächliche Verbrauch bekannt sein – und das idealerweise auf Maschinenebene. Hier setzt das niederländische Unternehmen Sensorfact an und sorgt mit Sensoren für Fakten.
Dabei geht es nicht nur darum, Energie einzusparen. Auch Kosteneffizienz, eine nachhaltige Produktion und Energieunabhängigkeit sind Gründe, auf ein effizientes Energiemanagement im Unternehmen zu setzen. Oftmals ist der Hauptstromzähler das einzige Instrument, das dem Betriebsleiter zur Verfügung steht, um den Stromverbrauch zu überwachen. Aber an Anlagen können auch andere Verluste auftreten. Verliert eine Anlage Wasser oder Druckluft? Oder sind Maschinenteile so stark verschlissen, dass sie ausgetauscht werden müssen, um Schäden an der Maschine zu vermeiden?
Großer Bedarf an Messmöglichkeiten
Nach seinem Physikstudium machte sich Pieter Broekema, Geschäftsführer von Sensorfact, auf die Suche nach einem Job. Er klopfte bei verschiedenen Personalabteilungen an, bis ihn ein Unternehmen annahm. Seine Aufgabe war es, ein Energieaudit durchzuführen, um einen Überblick über die tatsächlichen Energiekosten zu erhalten. “Allerdings gingen die Erwartungen und die verfügbaren Hilfsmittel zur Ermittlung des Energieverbrauchs weit auseinander”, sagt Pieter Broekema.
So ergeht es vielen kleinen und mittleren Unternehmen. Während für den Privatkundenmarkt unterschiedliche Verbraucherlösungen und für große Unternehmen entsprechend teure Lösungen verfügbar sind, gibt es für KMU ein überschaubares Angebot. Diese kleineren Unternehmen haben beschränkte Ressourcen, unterliegen aber zu einem großen Teil denselben Anforderungen an Energieeffizienz und leiden ebenfalls unter hohen Strompreisen.
Sensoren erfassen Stromverbrauch der Maschine
Sensorfact bietet Sensoren an, die den Stromverbrauch einer Maschine messen. Der Kunde erhält den Sensor mit der Post und installiert ihn ohne Ausfallzeiten selbst. Nach der Installation kommuniziert der Sensor mit der Plattform von Sensorfact und übermittelt alle 30 Sekunden seine Messwerte. Auf diese Weise behält der Kunde den Stromverbrauch einzelner Maschinen im Blick und kann die Werte miteinander vergleichen.
Die übermittelten Messdaten werden mithilfe eines Algorithmus von den Energieberatern bei Sensorfact analysiert und der Kunde erhält Hinweise und Empfehlungen zu Einsparpotenzialen. Die Plattform sendet wöchentliche Berichte zum Stromverbrauch und löst einen Alarm aus, wenn auffällige Werte gemessen werden. Neben Energiesensoren bietet Sensorfact weitere Lösung zum Wasser- und Druckluftmanagement sowie für die vorausschauende Wartung an.
Interesse aus Deutschland an Lösung für Energiemanagement
Das Unternehmen ist auch auf dem deutschen Markt aktiv und beliefert kleine und mittlere Unternehmen mit seinen Lösungen. Mithilfe der Sensoren können auch KMU die Anforderungen an das Energiemanagement nach ISO50001 erfüllen und sich durch eine bessere Energiekosteneffizienz Wettbewerbsvorteile sichern. „Deutsche Unternehmen waren beim Thema drahtlose Kommunikation zunächst etwas skeptisch, aber das hat sich seit der Pandemie gelegt“, sagt Pieter Broekema.
Unterstützung erhält Sensorfact von der Rabobank. Die Bank finanziert unter anderem den europäischen Rollout des Unternehmens, unterstützt durch Beratung und Kontakte aber auch beim Eintritt in den deutschen Markt.