Deutschland und die Niederlande streben bei Quantentechnologie nach einer internationalen Vorreiterrolle. Im niederländischen Delft hat Quantum Delta NL (QDNL) Ende November das erste House of Quantum eröffnet. Weitere sollen folgen.
Das House of Quantum ist weltweit der erste Quantencampus und bietet niederländischen, aber auch internationalen Unternehmen, Investoren und Forschern in Form von Mitgliedschaften die Möglichkeit gemeinsam an der Quantentechnologie von morgen zu arbeiten. Die niederländische Wirtschaftsministerin, Micky Adriaansens, hat das Gebäude in Anwesenheit von Prins Constantijn van Oranje, Investoren und Wissenseinrichtungen wie die Technische Universität Delft feierlich eröffnet.
QDNL will mit dem House of Quantum das niederländische Ökosystem im Bereich Quantentechnologie ausbauen und gleichzeitig für Synergien bei vorhandenem Wissen zwischen den wichtigsten niederländischen Wissenseinrichtungen sorgen. Gleichzeitig soll dieser Ort auch Brücken zwischen Hard- und Softwareanbietern. Auch Interessenten aus dem nicht technischen Bereich können hier das Ökosystem rund um Quantentechnologie unterstützen.
Delft ist der erste Standort dieser Art und in Delft werden im nächsten Jahr auf demselben Gelände zwei weitere Standorte folgen. Weiteres sind bis 2026 in Eindhoven, Amsterdam und Twente geplant. Die Niederlande wollen sich in Europa und weltweit an die Spitze der Quantentechnologie setzen.
Quantentechnologie wird unser Leben verändern
Prins Constantijn van Oranje, Sondergesandter von Techleap.nl, hat keinerlei Zweifel am Einfluss, den Quantentechnik in der Welt haben wird. „Sie wird die Informations- und Kommunikationstechnologiesysteme umgestalten und der gesamten Gesellschaft Vorteile bringen. Die Eröffnung des House of Quantum zeigt das langfristige Engagement der Niederlande für den Fortschritt dieser Technologie durch Wissenschaft und Unternehmertum.“
Unternehmen, die in diesem frühen Stadium an dieser Technologie arbeiten, benötigen Arbeitsräume und gut ausgestattete Labore, die in der Regel für ein einzelnes Unternehmen zu teuer sind. Mit dem ersten House of Quantum in den Niederlanden ist es nun auch für internationale Start-ups, KMU und Konzerne möglich Mitglied zu werden. Unternehmen können Büros oder Labore einrichten. Außerdem bestehen Möglichkeiten zum Coworking und einer Mitgliedschaft. Größere Unternehmen können sich als Sponsor einbringen.
House of Quantum auch für deutsche Unternehmen interessant
Die Eröffnung dieses Gebäudes und die Möglichkeiten einer Mitgliedschaft dürfte für deutsche Unternehmen interessante besonders interessant sein. Auch die deutsche Bundesregierung hat Quantentechnologie bereits vor Jahren auf die Zukunftsagenda gesetzt. Wie in anderen wichtigen Technologiebereichen ist hier eine engere Zusammenarbeit mit den Niederlanden naheliegend.

Die niederländische Wirtschaftsministerin, Micky Adriaansens, ist die Niederlande innerhalb der EU und global in einer Führungsposition. „Jetzt ist es an der Zeit, unseren akademischen Vorsprung in wirtschaftliche Aktivität umzusetzen. Eine fruchtbare öffentlich-private Zusammenarbeit wie das ‚House of Quantum‘ spielt in diesem Prozess eine zentrale Rolle. Hier kommen alle Blutgruppen und Disziplinen des Ökosystems zusammen, um die Anwendung der Quantentechnologie zu beschleunigen“, sagt die Ministerin.
Niederlande wollen Vorreiter in Quantentechnologie werden
Die Gründungsmitglieder dieses ersten House of Quantum in den Niederlanden sind Orange QS, Qblox, Qphox, Quantware, Delft Circuits, Single Quantum, Q*Bird, Bluefors, Microsoft, Quantum Delft und Quantum Delta. Gründungspartner sind Fujitsu, QuTech, TNO und die Technische Universität Delft.
Niels Bultink wird als Geschäftsführer von Qblox in das neue Gebäude einziehen. Niederländische Unternehmen im Bereich Quantentechnologie bilden die Grundlage für die weltweite Wertschöpfungskette in diesem Bereich. „Hier gehen Wissenschaft und Innovation Hand in Hand mit der Wirtschaft. Mit diesen neuen Gebäuden bietet uns Quantum Delta NL den physischen Raum, den wir benötigen, um unsere Aufgabe zu erfüllen. Schon jetzt macht es das niederländische Ökosystem zu einem internationalen Zentrum für Zusammenarbeit und Innovation.“