Wie bewegen wir uns im Jahr 2040 von einem Ort zum anderen? Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann lässt sich von der niederländischen Provinz Noord-Brabant inspirieren. „Wir können unsere eigenen Kompetenzen dazu nutzen, einander zu unterstützen, um Mobilität nachhaltiger und intelligenter zu gestalten.“
Die Mobilität der Zukunft stellt Deutschland und die Niederlande vor große Herausforderungen. Welche technologischen Lösungen sorgen in zwanzig Jahren für Mobilität? Fortbewegung muss nachhaltig und auf Abruf verfügbar sein, gleichzeitig sollen Benutzer die Fahrzeuge miteinander teilen. Um sich über zukunftsweisende Mobilitätslösungen aus der niederländischen Provinz Noord-Brabant zu informieren, hat der baden-württembergische Verkehrsminister, Winfried Hermann, heute die Automotive Week in Helmond besucht.
Besuch der Automotive Week in Helmond
„Minister Hermann ist heute hier, um sich anzusehen, was wir an Innovationen zu bieten haben“, sagt Anne-Marie Spierings, Regionalministerin der Provinz Noord-Brabant für Energie, Kreislaufwirtschaft und Klima. Noord-Brabant arbeitet eng mit Baden-Württemberg zusammen, denn dort sitzt ein wichtiger Teil der deutschen Automobilindustrie. Für niederländische Zulieferer liegen dort äußerst interessante Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.
Die Automotive Week in Helmond ist eine wichtige Veranstaltung für die Automobilbranche. „Wir sind hier, um uns selbst herauszufordern, aber auch unsere Partner“, sagt Margriet van Schijndel, Programmdirektorin Responsible Mobility an der Technischen Universität Eindhoven. „Wir wollen aber auch schauen, wo wir mehr Zusammenarbeit benötigen, mit den Menschen in unserer Region, aber auch jenseits der niederländischen Grenze“, fährt sie fort. „In einem kleinen Land, wie den Niederlanden, ist man nie weit von einer Grenze entfernt, daher ist Mobilität zwangsläufig international“, stellt Mark Harbers, Minister für Infrastruktur und Wassermanagement, fest.
Der baden-württembergische Verkehrsminister freut sich in Helmond zu sein, denn es besteht ein guter Austausch zwischen beiden Regionen. Er betont, dass es in Noord-Brabant sehr viele innovative Unternehmen gibt und die Transformation im Mobilitätssektor gleichzeitig – wie bei ihm in Baden-Württemberg – von der Politik unterstützt wird. Bei seinem Besuch unternimmt Minister Hermann auch eine Fahrradtour durch Helmond, um die intelligente Infrastruktur selbst zu erleben.
Mobilität der Zukunft
Einen Teil dieser intelligenten Fahrradinfrastruktur präsentiert Saliou Diallo von DTV Consultants. Gemeinsam mit SmartwayZ.NL hat DTV Consultants ein System entwickelt, das Gruppen von Fahrradfahrern erkennt und dafür sorgt, dass die Ampel für Fahrradfahrer auf Grün schaltet. Diallo sieht einen starken Anstieg des Fahrradverkehrs in ganz Europa. „Deutschland ist ein sehr interessanter Markt, da es hier einen nationalen Radverkehrsplan gibt, mit dem der Fahrradverkehr stimuliert werden soll“, so Diallo.
Verkehrsminister Hermann sieht mögliche Vorbehalte bei den deutschen Autofahrern, die Angst haben, dass es zu Staus kommt, wenn eine Radspur einrichtet wird und sie dann beim Autofahren gestört werden. Das ist aber nicht der Fall. „Das ist die Zukunft, wenn wir mehr Radverkehr, mehr öffentlichen Verkehr, mehr Fußgängerverkehr wollen, dann müssen wir auch Platz dafür schaffen“, so der Minister. Gleichzeitig spricht er einen kulturellen Unterschied zwischen den Niederlanden und Deutschland an. In Deutschland äußert man bei Vorhaben schnell Bedenken, während Minister Hermann in Noord-Brabant den Eindruck gewonnen hat, dass man hier eher sagt: Wir machen!