Die Mobilitätswende stellt die Niederlande und Deutschland vor komplexe Herausforderungen. Am 17. April wird der baden-württembergische Verkehrsminister, Winfried Hermann, die Provinz Noord-Brabant besuchen. Was Deutschland von der Region lernen kann, ist bei der Automotive Week vom 16. bis 19. April in Helmond zu sehen.
In Noord-Brabant im Süden der Niederlande entsteht das Mobilitätssystem der Zukunft. Die Region hat sich ambitionierte Ziele in Bezug auf Verkehrsmanagement, Verkehrssicherheit und Klimaschutz gesetzt. Um diese Ziele zu erreichen, setzt die Provinz auf intelligente und nachhaltige Mobilität und die Zusammenarbeit mit Deutschland. „Die Entwicklungen bei der Mobilität in unseren Städten ist äußerst komplex und dynamisch“, so Anne-Marie Spierings, Regionalministerin der Provinz Noord-Brabant. Wir sind uns der Herausforderungen und der Chancen bewusst und müssen uns darauf vorbereiten, fährt sie fort.
Die Zusammenarbeit zwischen der Provinz Noord-Brabant und Deutschland soll weiter vertieft werden. Es besteht ein intensiver Austausch in verschiedenen Netzwerken und Projekten, um das erlangte Wissen und die gewonnene Erfahrung miteinander geteilt und vor allem genutzt wird. Für den baden-württembergischen Verkehrsminister, Winfried Hermann, ist die Region besonders interessant. „Weil dort sehr viel Automobilzulieferindustrie ist und wir gemeinsam die Elektromobilität nach vorn bringen wollen“ so der Minister bei einem Treffen mit Vertretern der Provinz Noord-Brabant in Stuttgart. Baden-Württemberg und Noord-Brabant haben eine gute Beziehung zueinander.
Baden-württembergischer Verkehrsminister besucht die Automotive Week
Bereits Anfang 2020 wurde Verkehrsminister Hermann nach Noord-Brabant eingeladen, allerdings musste der Besuch wegen Corona immer wieder verschoben werden. Am 17. April 2023 ist es nun so weit und Winfried Hermann wird bei der Eröffnung der Automotive Week in Helmond eine Rede halten. Den Verkehrsminister erwartet ein sehr straffes, aber auch sehr interessantes Programm. Neben seiner Rede zur Eröffnung wird er am Symposium sowie am Abendessen mit den Regionalministern teilnehmen. Ebenfalls wird der Minister den Automotive Campus besuchen und in Begleitung verschiedener Vertreter eine Fahrradtour zum Brainport Smart District machen. Dieser Besuch soll die bestehenden Verbindungen nach der Pandemie wieder aufleben lassen und die Zusammenarbeit weiter vertiefen.
Die Provinz Noord-Brabant ist davon überzeugt, dass sich unser Mobilitätssystem verändern muss. Dazu arbeiten die öffentlichen Verwaltungen in der Region eng zusammen und betrachten die gesamte Region als eine große Stadt mit mehreren Stadtzentren. Aus dieser Perspektive wird Mobilität in der Region neu gedacht. Die Mobilität der Zukunft muss intelligent, nachhaltig und sicher sein. Intelligent durch den Einsatz intelligenter Technologie im Transportbereich. Nachhaltig, indem keine Emissionen verursacht werden und Mobilität mit der Energieversorgung gekoppelt wird. Sicher, in Form von keinen Verkehrstoten, am Benutzer orientiert und sozial akzeptabel. Diese Aspekte werden bei der Automotive Week im Vordergrund stehen.
Der Mobilitätswende zum Erfolg verhelfen
Damit die Mobilitätswende gelingt, müssen alle Experten und Ökosysteme zusammenarbeiten, in Noord-Brabant, in den Niederlanden, aber auch jenseits der Grenze in Deutschland. Die Regierung hat hierbei eine führende Rolle. In den Niederlanden hat sich die Zusammenarbeit in einer sogenannten Triple-Helix-Struktur in verschiedensten Bereichen bewährt. Dabei arbeiten staatliche Institutionen, Forschung und Wirtschaft zusammen. In Noord-Brabant erhält diese bewährte Struktur im Mobilitätsbereich eine weitere Dimension und wird zu einer Quadruple- also Vierfach-Helix-Struktur, indem nämlich die Bürger, Reisenden und Endbenutzer einbezogen werden.
Neue Mobilitätskonzepte müssen von den Menschen angenommen werden. „Die große Herausforderung ist es, den Wechsel vom Auto auf andere Verkehrsträger einfach zu machen und hinzubekommen“, bestätigte Viktor Haase auf dem Mobilitätstag NRW 2022. Der Staatssekretär aus Nordrhein-Westfalen wird ebenfalls die Automotive Week besuchen. Damit die Mobilitätwende erfolgreich wird, darf sie nicht von Technologie getrieben sein, sondern der Bürger muss im Mittelpunkt stehen. Technologie dient lediglich dazu, Städte und Regionen besser zu machen.
Der Übergang zu einer intelligenten, nachhaltigen und sicheren Mobilität ist ein äußerst komplexer Prozess. Damit dies gelingt, müssen wir alle Beteiligten in der Industrie, KMU, Forschungsinstitute, Universitäten, Bürger, lokale Behörden zusammenbringen, um gemeinsam zu lernen – und das über Grenzen hinweg. Die Automotive Week vom 16. bis 19. April in Helmond ist dazu eine hervorragende Gelegenheit, um sich über die Mobilität der Zukunft auszutauschen.