Niederlande NachrichtenThemen Energie in den NiederlandenThemen Energiewende in den NiederlandenSolartechnik aus Brabant: Neue Technologie kann Europa wieder an die Spitze bringen
Solartechnik aus Brabant auf der Intersolar

Solartechnik aus Brabant: Neue Technologie kann Europa wieder an die Spitze bringen


Nachdem sich die Produktion vor gut 15 Jahren nach China verlagert hat, will Europa in der Solartechnik nun wieder eine Führungsposition übernehmen. Im niederländischen Brabant hat sich ein Ökosystem für Photovoltaik entwickelt, das die Wirtschaftsförderung Brabant (BOM) vom 14. bis 16. Juni auf der Intersolar präsentiert und in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll.

Photovoltaik spielt in der niederländischen Provinz Brabant bereits seit 30 Jahren eine wichtige Rolle. In der Region hat sich in dieser Zeit viel Fachwissen entwickelt. Aber auch hier fand wie in Deutschland eine Abwanderung in Richtung China statt und wurde dort in konkrete Produkte umgesetzt. Das Fachwissen und die Expertise wurde im Zusammenschluss Solliance gebündelt und ist in den Niederlanden erhalten geblieben.

Paul Gosselink, Programmmanager für Neue Energien bei der Wirtschaftsförderung Brabant (BOM), möchte das bestehende Solarökosystem weiterentwickeln. Er sieht jenseits der Grenze großes Potenzial für eine innovative Zusammenarbeit. Gosselink sucht gezielt nach Partnern in Deutschland, insbesondere im Bereich Bau und Infrastruktur, aber auch Hersteller von Solarmodulen. Deswegen präsentiert sich die BOM mit Unternehmen aus dem Brabanter Ökosystem mit einem Stand auf der Intersolar in München.

Einsatz einer vielversprechenden innovativen Technologie

„Wir konzentrieren uns auf Perowskit, auf die Integration in die Produktion und auf Anwendungen mit den dazugehörigen Werkzeugen“, sagt Gosselink. Perowskit ist ein Mineral, mit dem sich eine vollkommen neue Generation von Solarmodulen herstellen lässt. Um diese neue Technologie hinter den Solarmodulen wollen wir ein Ökosystem entwickeln, gerne auch mit deutscher Beteiligung, fährt Gosselink fort.

Perowskit ist ein Mineral mit einer Kristallstruktur, das vereinfacht gesagt Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln kann. Der Vorteil von Solarzellen, in denen Perowskit eingesetzt wird, ist ein höherer Wirkungsgrad als bei bisherigen Solarzellen. Forscher gehen davon aus, dass sich der Wirkungsgrad noch deutlich steigern lässt, weswegen das Material besonders interessant ist. Neben dem höheren Wirkungsgrad hat es einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Außerdem ist es zirkulär, das heißt, es lässt sich trennen und wiederverwenden.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich Perowskit-Solarzellen sehr dünn hergestellt werden können und dadurch für Folien geeignet sind. Aufgrund dieser Eigenschaften kann die Folie mit Perowskit für bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV) eingesetzt werden. Dadurch lässt sie sich auf unterschiedliche Baumaterialien wie Dachziegel, Fassadenelemente oder auch Asphalt aufbringen. Dadurch eröffnen sich eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Gewinnung von Solarstrom, der einen erheblichen Beitrag zur Energiewende leisten kann.

Ökosystem für Solartechnik in Brabant

Für die kommenden 10–15 Jahre sieht Paul Gosselink eine vollständige Produktion in der Region Brabant. Einerseits für die Herstellung der Perowskit-Solarzellen selbst und dem damit verbundenen Maschinenbau. Andererseits die Integration der Solarfolie in verschiedene Baustoffe und die konkrete Anwendung. „Wir wollen zeigen, dass Wissen, Produktion und Produkt hier Hand in Hand gehen“, so Gosselink.

Auf dem Messestand der Wirtschaftsförderung Brabant präsentieren sich vier Unternehmen und Organisationen aus diesem Ökosystem. Kameleon Solar, BIPV.world, Sald und TNO als Wissensinstitut. Das Interesse von deutscher Seite ist bereits groß und in Brabant ist man offen für Zusammenarbeit. Paul Gosselink sucht Kontakt zu Bau- und Infrastrukturunternehmen, zu Unternehmen, die Solarmodule vermarkten sowie zu Herstellern von Solarmodulen.

Mark Koppers, Senior Projektmanager für internationalen Handel bei der Wirtschaftsförderung Brabant (BOM) übernimmt hierbei eine vermittelnde Rolle. Er will interessierte Unternehmen miteinander in Kontakt zu bringen. Die Abteilung Internationalisierung hat langjährige Erfahrung beim Aufbau und bei der Pflege von Netzwerk- und Geschäftskontakten zu deutschen Partnern.

Die Intersolar in München bietet eine hervorragende Gelegenheit, um Partner und Unternehmen aus der deutschen Solarindustrie kennenzulernen. „Wir möchten Geschäftsbeziehungen aufbauen und stärken, die das Ökosystem rund um das Thema Solartechnik in Brabant verstärken kann“, erklärt Mark Koppers.

Wenn Sie Fragen zum Thema Perowskit-Solarmodule und zum Ökosystem in den Niederlanden haben und mit niederländischen Unternehmen in Kontakt kommen möchten, wenden Sie sich an Paul Gosselink und Mark Koppers von der Wirtschaftsförderung Brabant (BOM)

Beitrag teilen

  • Email
  • Twitter
  • Facebook
  • LinkedIn

Kontaktformular

Wenn Sie uns eine Nachricht schicken, werden wir aktiv. Eine Anfrage an ein Unternehmen oder an unsere Partner leiten wir unmittelbar weiter. Anmerkungen und Feedback nehmen wir direkt in unser Netzwerk von Partnern und Redakteuren auf.

    Die Brabantse Ontwikkelings Maatschappij (BOM) ist eine Unternehmensorganisation zur Wirtschaftsförderung der niederländischen Provinz Brabant. Die BOM ist ein Wachstumsbeschleuniger und unterstützt Unternehmer bei ihrer Realisierung von Ambitionen, beim (inter)nationalen Marktzugang und bei der Entwicklung revolutionärer Ideen zu konkrete [...]

    'Wirtschaftsförderung Brabant (BOM)' Partnerseite auf NN.de →