Die Produktionsprozesse in der Lebensmittelindustrie werden aufgrund strengerer Anforderungen und höherer Erwartungen immer komplexer. Deshalb bündeln 10 Spezialisten ihre Innovationskraft in der FoodTec Gruppe und zielen auf den deutschen Markt.
Die Gruppe wird unter anderem von GO4EXPORT unterstützt, um in Deutschland Fuß zu fassen, mithilfe des Netzwerks und dem Fachwissen von Jochem Wolthuis, Agrofood-Makler für Deutschland bei Oost NL/GO4EXPORT. Die teilnehmenden Unternehmen kommen größtenteils aus den Provinzen Overijssel, Gelderland und Flevoland.
Wenn Lebensmittelhersteller innovativ sein wollen, stoßen sie regelmäßig auf das Problem, dass die großen Maschinenbauer vor allem ihre eigenen Lösungen umsetzen wollen und weniger darauf achten, was wirklich benötigt wird. Vor allem auf dem deutschen Markt gibt es einige große Akteure. Die FoodTec Gruppe will sich in diesem Markt einen Namen machen.
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Der niederländische Unternehmenscluster FoodTec Gruppe geht anders an Innovationen heran, sagt Jochem Wolthuis im Namen der Unternehmen. „Wir schauen vor allem, was möglich ist, wie wir die Anforderungen des Kunden am besten lösen können.“
Größe des deutschen Marktes und komplexe Produktion erfordern Bündelung
Die Unternehmen der FoodTec Gruppe verfügen über internationale Erfahrung bei der Herstellung innovativer Maschinen und Anlagen für die Lebensmittelindustrie. „Strengere Hygieneanforderungen, Digitalisierung und die Notwendigkeit einer höheren Effizienz sind Faktoren, welche die Herausforderungen komplexer machen“, sagt Wolthuis. „Deshalb ist es gut, die Herausforderung mit Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen zu betrachten. Wir sind die Komplettlösung für die deutsche Lebensmittelindustrie für alle Bereiche der Lebensmittelherstellung, -verarbeitung und -verpackung.“
Die Unternehmen der FoodTec Gruppe haben viel Erfahrung in der Zusammenarbeit. Um in Deutschland erfolgreich zu sein, werden Unternehmer aufgrund der Größe eher zur Kooperation herausgefordert. „Das erweist sich als Vorteil, da wir immer mehr international arbeiten“, sagt Wolthuis.
Die Unternehmen ergänzen sich gut, sagt Ruurd Schut von JASA Packaging Solutions. „Wo der Kompetenzbereich des einen Unternehmens aufhört, beginnt die Spezialisierung des anderen.“ So stellte sich beispielsweise auf einer Messe heraus, dass mehrere Mitgliedsunternehmen für einen Auftrag interessant sein können. „Wir werden sie nächste Woche besuchen, weil wir ihre Bedürfnisse abdecken können.“

Das Cluster bietet einerseits Lösungen für Primärerzeuger wie die Verarbeitung und Lagerung von Kartoffeln oder Zwiebeln. Andererseits zählen aber auch Verarbeiter, wie ein Gemüseschneidebetrieb, zum Kundenstamm. Das Fachwissen der FoodTec-Unternehmen ist darauf abgestimmt, sagt Wolthuis. „Denken Sie an Desinfektions-, Sortier- und Verpackungsmaschinen, Zerstäubungsanlagen, Förderbänder, Wassersysteme und vieles mehr. Ein anderes Mitglied entwirft völlig neue Fabriken und hat Erfahrung mit der Einbeziehung anderer Mitglieder der FoodTec Gruppe.“
William van Steenbruggen von Colubris Cleantech aus dem niederländischen Winterswijk sieht die Vorteile der Zusammenarbeit der elf Unternehmen. „Hier trifft das bekannte Sprichwort zu: Allein geht es vielleicht schneller, aber gemeinsam kommt man weiter.“
Laut Wolthuis ist das Unternehmenscluster oft an der Spitze von Innovationen beteiligt. „Eine neue Entwicklung in der Lebensmittelindustrie besteht darin, dass wir die Restströme verwerten.“ Als Beispiel führt er eine Lösung an, bei der Proteine aus pflanzlichen Abfällen gewonnen werden. „Man sieht diese Art der Anwendung immer häufiger.“
FoodTec Gruppe auf Fachmessen in Deutschland
Um auf dem deutschen Markt mehr Sichtbarkeit zu erreichen, haben sich die Spezialisten nun unter dem Namen FoodTec Gruppe zusammengeschlossen. In diesem Frühjahr haben sie sich bereits gemeinsam auf einem Gemeinschaftsstand auf der Fruit Logistica in Berlin und der Anuga FoodTec in Köln präsentiert. „Dort haben wir bereits gemerkt, dass wir untereinander Anfragen weiterleiten oder einfach gemeinsam nach einer Lösung suchen können.“
Die Niederländer stehen für jahrzehntelange Erfahrung in der Frische Convenience Produktion, einem Trend, der auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist. „Man braucht über intelligente Prozesse, um dem Kunden letztlich das beste frische Convenience-Produkt anbieten zu können. Wir liefern die Technologie dafür. Sie profitieren von der Synergie untereinander und davon, dass die einzelnen Spezialisten zusammenarbeiten.“
Innovationsreise in die Niederlande
Die einzelnen Unternehmen verfügen bereits über Erfahrungen in Deutschland. Jetzt arbeiten sie daran, gemeinsam Projekte in Angriff zu nehmen. „Wir haben uns diesem Cluster angeschlossen, um langfristig erfolgreich zu sein. Kurzfristig bringt es bereits Verbesserungen in unserer Zusammenarbeit, weil wir uns besser kennengelernt haben.“ Wolthuis merkt, dass es in Deutschland Interesse an dem Unternehmenscluster gibt. „Gemeinsam mit dem Fachverband der deutschen AGF-Verarbeitungsindustrie organisieren wir deshalb Anfang 2023 eine Innovationsreise in die Niederlande. Die Teilnehmer besuchen unsere Mitglieder und sehen, wie ihre Innovationen bei den Kunden eingesetzt werden.“