Wie sieht die Zukunft des europäischen Maschinenbaus aus? Eine Frage, die im Mittelpunkt des Deutschen Maschinenbaugipfels 2023 in Berlin steht. Aber steht auch der Maschinenbau aus anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden im Fokus?
Der Deutsche Maschinenbaugipfel 2023 ist der Ort, an dem sich die deutsche Maschinenbaubranche mit führenden Politikern wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner und seinem Kollegen aus dem Wirtschaftsministerium Robert Habeck trifft.
Das diesjährige Thema ist die Zukunft des Maschinenbaulandes Deutschland. Inwieweit ist Deutschland noch wettbewerbsfähig und was muss getan werden, um diese wichtige Branche zu erhalten? Und bindet Deutschland seine europäischen Partner ausreichend ein?
Zusammenarbeit mit europäischen Partnern
Der niederländische Smart Industry-Botschafter Peter van Harten macht während der Veranstaltung auf die Dringlichkeit der Digitalisierung in der Industrie und der internationalen Zusammenarbeit aufmerksam. Er sieht eine wichtige Rolle für die Niederlande bei der Erneuerung des deutschen Maschinenbaus, da die Niederländer als Weltmeister in der „Systemintegration“ bekannt sind.
Dieses Kooperationsmodell basiert auf der „Wirtschaft der Netzwerke“, ein Modell, das Europa braucht, um zukunftsfähig zu bleiben. Nur durch intensive Zusammenarbeit können wir überleben, sagt Van Harten. „Es ist wichtig, gemeinsam neue Wertschöpfungsketten zu entwickeln, mit denen wir strategische Autonomie erreichen können.“
Maschinenbaugipfel 2023
Interviews: Peter van Harten, Smart Industry Botschafter International (Niederlande Nachrichten, NN)
Karl Haeusgen, VDMA-Präsident
NN: Wie könnten zum Beispiel die Niederlande und Deutschland aus einer internationalen Perspektive zusammenarbeiten und sagen, dass wir diese Herausforderungen eine Stufe weiterbringen und uns zu einer sehr klugen Industrie entwickeln werden?
KH: „Nun, der Green Deal und dieser tiefgreifende Wandel, den wir in der Energieerzeugung und der Energieverteilung sehen, bietet meiner Meinung nach ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit auf Landes- aber auch auf Unternehmensebene. Wenn Sie sich zum Beispiel die Niederlande mit den großen Häfen in Rotterdam und die Anforderungen an LNG in Deutschland anschaut, dann denke ich, dass die Niederlande und Deutschland natürliche Partner bei dieser großen Umstellung auf neue Energiequellen sind.“
Klaus Geißdörfer, CEO EBM-Papst
NN: Das bedeutet, dass zum Beispiel die Niederlande und Deutschland ihre Kräfte bündeln könnten, weil es um Innovation und neue Technologien geht, oder?
KG: Absolut und ich meine, dass die Niederlande auch einen großen Schritt in den Küstengebieten in Bezug auf Windenergie gemacht haben, so dass Wasserstoff ein interessanter Bereich für die Zusammenarbeit sein könnte. Sie haben sehr gute Universitäten in den Niederlanden, natürlich auch in Deutschland, und dies zusammenzubringen und gemeinsam Innovationen voranzubringen, könnte
eine große Stärke sein.
NN: Brauchen wir also auch eine Art von IRA, also ein Inflationsbekämpfungsgesetz in Europa, oder sollten wir die Unternehmen zusammenbringen und sagen, lasst uns gemeinsam an Innovationen arbeiten?
KG: Lassen Sie uns die Unternehmen zusammenbringen und gemeinsam an Innovationen arbeiten, und unterstützen wir Innovationen hier und da mit – nennen wir es – einem IRA oder Innovationsbeihilfen, denn ich denke, das ist das Wichtigste, was wir tun können, indem wir unser Gehirn benutzen, um neue Konzepte und Ideen zu entwickeln und dann die Finanzierung dafür zu bekommen, wenn wir es nicht selbst tun können.Vorname Nachname, Funktion
Dr. Frauke Hoss, Europaeische Kommission
NN: Ich wüsste gerne von Ihnen, wenn Sie hier sind und Unternehmer, aber auch die
Politik treffen, was Ihrer Meinung nach geschehen muss, um diese sehr wichtige Industrie in Europa zu halten und wettbewerbsfähig zu machen?
FR: Meiner Meinung nach muss etwas geschehen, um diese sehr wichtige Industrie hier in Europa zu halten. Und zwar, dass wir nicht mehr von Ereignissen getrieben werden, die außerhalb Europas passieren, zum Beispiel Putins Angriff auf die Ukraine, die steigenden Energiepreise oder die Entscheidung Chinas, keine Verbrennungsmotoren mehr zu kaufen. Ich denke, dass wir selbst, die Industrie, die Initiative für die Entwicklungen ergreifen müssen, die notwendig sind, um im Jahr 2050 ein CO 2 -neutrales Europa zu erreichen.
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