Für den Erfolg der Energiewende spielt die Industrie eine entscheidende Rolle. Wasserstofftechnologie aus der niederländischen Provinz Noord-Brabant könnte eine Lösung für die Herausforderungen der baden-württembergischen Industrie sein. Gleichzeitig kann die niederländische Industrie von dieser Lösung profitieren. Deswegen besucht die baden-württembergische Wirtschaftsministerin, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Anfang Mai die Provinz Noord-Brabant.
Grenzüberschreitende Innovationen und Zusammenarbeit sind nicht mehr nur nettes Beiwerk, sondern sind inzwischen zur absoluten Notwendigkeit geworden. Die Niederlande und Deutschland stehen bei der Energiewende vor denselben Herausforderungen. Aufgrund ihrer Lage, der besonderen Innovationskraft und der vorhandenen Infrastruktur entwickeln sich die Niederlande zum Drehkreuz der Wasserstoffwirtschaft in Europa.
Baden-Württemberg ist für seine starke Fertigungsindustrie mit Schwerpunkt im Automobilbereich bekannt. Die Branche wird sich in Zukunft grundlegend verändern und gleichzeitig will Deutschland die Abhängigkeit von russischem Gas beenden. Sowohl das Bundesland als auch die Provinz Noord-Brabant suchen nach Lösungen für die Energieversorgung. Wasserstoff kann sich hierbei zu einer wichtigen Technologie entwickeln, um die Industrie mit Energie zu versorgen.
Innovative Lösungen bei Wasserstofftechnologie
In den Niederlanden ist die Entwicklung rund um Wasserstofftechnologie bereits wesentlich weiter fortgeschritten als in Deutschland. Das ist unter anderem der Grund, warum die baden-württembergische Wirtschaftsministerin, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, am 3. Mai die Provinz Noord-Brabant besucht. Dabei will sie sich zusammen mit einer Delegation von Unternehmern selbst von den Innovationen in Noord-Brabant überzeugen.
Noord-Brabant arbeitet bereits mit Baden-Württemberg zusammen, so besteht im Bereich Batterietechnik eine erste Kooperation zwischen dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm und dem Holst Centre in Eindhoven. Eine weitere innovative Zusammenarbeit entsteht zwischen dem Holst Centre und dem InnovationLab aus Heidelberg. Eine andere interessante Entwicklung findet sich beim Start-up RIFT, wo man ein Verfahren zur regenerativen Wärmeversorgung in der Industrie durch die Verbrennung von Eisenpulver entwickelt.
Vertrauen ist Voraussetzung für gemeinsame Innovationen
Der Besuch wird Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut zunächst nach Tilburg führen. Dort besucht sie den größten Standort von Bosch in den Benelux-Ländern auf dem Gelände der ehemaligen Van Doorne Automobielfabriek (DAF). Im Anschluss wird die Ministerin den Brainport Industries Campus und die Technische Universität Eindhoven besuchen.
Baden-Württemberg und die Partnerregion Noord-Brabant pflegen bereits seit Jahren gute Kontakte. Unternehmen aus beiden Regionen arbeiten in verschiedenen Bereichen zusammen und die Niederlande sind ein wichtiger Abnehmer für Exportgüter aus Baden-Württemberg. Der Hafen von Rotterdam, aber auch der Flughafen Schiphol bieten dem deutschen Bundesland dabei gleichzeitig einen Zugang zum Welthandel.
Zusammenarbeit wird in Noord-Brabant großgeschrieben. „Allein ist man vielleicht schneller, aber zusammen kommt man weiter“, sagt Coen de Graaf, Projektleiter für internationale Innovationen bei der Provinz Noord-Brabant. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen der niederländischen Provinz und Baden-Württemberg ist wichtig, um einander besser kennenzulernen. Dadurch wird Vertrauen aufgebaut, was insbesondere bei Innovationen eine unverzichtbare Voraussetzung ist.