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Pixelfarming Robotics entwickelt Robot One

Pixelfarming Robotics: Mit diesem Roboter bekommt der Landwirt plötzlich 5 Mitarbeiter


Die Senkung des Pestizideinsatzes kommt der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft zugute. Mit dem Robot One hat Arend Koekkoek von Pixelfarming Robotics einen Roboter entwickelt, der auf immer drängendere Fragen in der Landwirtschaft eine Antwort bietet.

Wie kann ich meine eigenen Lebensmittel auf nachhaltige Art und Weise anbauen? Das war die Frage, die sich der Serienunternehmer und Softwareentwickler Arend Koekkoek stellt und die letztendlich zur Entwicklung des Robot One von Pixelfarming Robotics führte. Ein intelligenter Agrarroboter für die biodiverse Landwirtschaft, der Unkraut mit Hilfe von Visionstechnik ohne Pestizide bekämpft und mit verschiedenen Werkzeugen für die spezifische Behandlung von Pflanzen ausgerüstet werden kann.

In Pixelfarming Robotics vereint CEO Koekkoek seine Erfahrungen aus seinen früheren Unternehmen in den Bereichen Software, Onlineplattformen, Digitalisierung, erneuerbare Energien und Energieeinsparung. „Es ist, als würde man den Agrarsektor mit den Augen einer großen Supermarktkette betrachten oder die Innovation in der Agrartechnik durch die Brille von Philips oder Siemens“, sagt der Sohn eines Biologen und einer Mathematikerin.

Pixelfarming Robotics entwickelt Robot One

Um die Frage nach dem eigenen Anbau nachhaltiger Lebensmittel beantworten zu können, findet Koekkoek, dass er selbst Zugang zu Ackerland benötigt. „Die Landwirtschaft ist sehr arbeitsintensiv, daher kam ich schon schnell auf die Idee, einen Roboter zu entwickeln, nachdem ich einen Bauernhof gekauft hatte.“

Der Roboter sollte auch den Einsatz von Pestiziden überflüssig machen. „Wir wollten auf 10 Hektar etwa 120 Pflanzenarten anbauen. Das ist genug Lebensmittel für 100 Menschen.“ Er möchte Lebensmittel aus gesundem Boden in einer biodiversen natürlichen Umgebung produzieren. „Das heißt, ohne Chemie.“

Es sollte also ein multifunktionaler Roboter für die Präzisionslandwirtschaft mit zehn Roboterarmen sein, der mit Hilfe von Sensortechnik Pflanzen erkennen und selbst sehen kann, was er tut. „Das hört sich einfach an, aber es erfordert eine ziemlich komplexe Systemintegration und künstliche Intelligenz, damit es gelingt.“

Mit dem Kauf des Hofes 2016 wurde der erste Schritt gemacht, ein Jahr später war der Prototyp des Robot Zero fertig. 2019 folgte das aktuelle Modell, der Robot One. „Hier in Nordbrabant haben wir viele Unternehmen und Forschungseinrichtung rund um Agrartechnik. Deshalb haben wir mit Hilfe von BOM Brabant geschaut, ob wir dieses Projekt auf die gesamte Region ausdehnen können.“

Dadurch entwickelte sich die Idee von einem persönlichen Projekt zum Anbau nachhaltiger Lebensmittel zu einem Unternehmen mit internationalem Marktpotenzial. „Einer der Tests besteht darin, Zuckerrüben mechanisch unkrautfrei zu halten, da diese Pflanze empfindlich auf herkömmliche Chemikalien reagiert. KWS Saat, der viertgrößte Saatgutproduzent der Welt, hat sehr großes Interesse daran.“

Robot One ersetzt fünf Mitarbeiter

Der Robot One hat 10 flexibel einstellbare Arme, die verschiedene Aufgaben ausführen können. Damit kann der Roboter fünf Mitarbeiter ersetzen. „Die meisten Ackerbaubetriebe haben keine fünf Mitarbeiter. Mit einem Robot One verändert sich auch gleich der gesamte Betrieb.“

Diese Veränderung wirkt für jeden Unternehmer anders. Deshalb testet Pixelfarming Robotics bei einem industriellen Gemüseanbauer, einem Lohnunternehmer, einem Familienbetrieb, einem Blumenzwiebelzüchter und einem naturnahen Anbauer wie der Roboter am besten eingesetzt werden kann. „Wir haben jetzt Tests auf 800 Hektar durchgeführt. Auf dieser Grundlage entwickeln wir ein Onboarding-Programm. Sie können das damit vergleichen, was notwendig ist, wenn Sie fünf Leute einstellen und betreuen müssen. Jetzt ist es ein Roboter.“

Der Robot One öffnet die Tür zur Präzisionslandwirtschaft. „Mit der Sensortechnik können Sie viele Daten sammeln. Wir zeichnen das Wachstum jeder Wurzel auf, einschließlich ihres genauen Position in unserer Cloud-Plattform. Sie haben also eine Nachverfolgung vom Boden bis zu Ihrem Teller.“ Das ermöglicht einen bedarfsgerechten Anbau, sagt er. „Der Supermarkt, der Verbraucher und der Chefkoch sorgen für die Nachfrage, für die Sie direkt anbauen können. So wird Verschwendung vermieden.“

Landwirt bekommt durch den Roboter mehr Zeit für den Anbau

Der Robot One steckt voller innovativer Technologie. Die Sensoren ermöglichen die Hand-Augen-Koordination. Er kann feststellen, wie hart oder weich der Boden ist. Und mit Hilfe des digitalen Zwillings kann sich der Roboter selbst ein Bild davon machen, wie die Arbeit nächste Woche aussehen wird. Der Roboter wird jetzt vor allem für leichtere Arbeiten wie Unkrautjäten eingesetzt. „Eine Funktion wie das Ernten wird bei einem möglichen Nachfolger von Robot One verfügbar sein.“

Robot One holt den Landwirt von seinem Traktor, sagt Koekkoek. „Der Landwirt kann dadurch sein Talent für den Anbau viel besser nutzen. Sie haben viel mehr Zeit, um den Boden und die Pflanze zu analysieren. So können Sie als Landwirt große Fortschritte machen.“ 

Robot One

Gemeinsam mit Partnern innerhalb von BOM und FME entwickelt das Unternehmen nun noch mehr Werkzeuge für den Robot One, um die chemische Unkrautbekämpfung bei noch mehr Pflanzen zu ersetzen. „Gemeinsam mit diesen Unternehmen untersuchen wir verschiedene Techniken wie Laser, Wasser und Stromschlag. Schließlich muss jedes Werkzeug auf unser Standardmodul passen.“

Robot One kommt nach Deutschland

Diese Zusammenarbeit kann sich auch nach Deutschland entwickeln. „Ende letzten Jahres hatten wir Besuch von einer Landwirtschaftsdelegation aus Nordrhein-Westfalen. Sie gaben an, dass der durchschnittliche Ackerbaubetrieb in Deutschland etwas kleiner und extensiver ist als in den Niederlanden. Auch hier kann der Roboter gut eingesetzt werden, vor allem wenn man mit anderen Landwirten zusammenarbeitet.“

Der Robot One wird bald seine ersten Runden in Deutschland drehen. „Es ist geplant, noch in diesem Jahr Versuche mit verschiedenen Pflanzen auf dem Bio-Versuchshof KWS Klostergut Wiebrechtshausen durchzuführen.“

Durch die Zusammenarbeit mit dem Pflanzenveredler steigt das Unternehmen in die Welt der Smart Biology ein. „Mit dem Robot One finden wir heraus, welche Kombinationen sich im Feld bewähren können.“ Als Beispiel nennt er das Anpflanzen eines Hafer- oder Gerstenstreifens, um die schädliche Bodenfliege abzuwehren. „Mit dem richtigen Wissen kann man Chemie ersetzen. Und dank künstlicher Intelligenz können wir besser vorhersagen, was passieren wird. Dadurch können Sie effizienter arbeiten.“

Der Robot One hat 10 flexibel einstellbare Arme, die verschiedene Aufgaben ausführen können. Damit kann der Roboter fünf Mitarbeiter ersetzen.

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