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Bis 2030 fahren über die Hälfte der Lastwagen in der Stadt elektrisch

Bis 2030 wird über die Hälfte aller Lastwagen in der Stadtlogistik elektrisch fahren. Davon gehen die Forscher von ElaadNL aus. Das hat Konsequenzen für die Ladeinfrastruktur in Städten.

Wie stark der Markt für Elektroautos wächst, sieht man in den Niederlanden. Teslas Model 3 war 2019 der meistverkaufte Personenwagen. Die Entwicklung, die jetzt bei den Personenwagen zu beobachten ist, ist ein Vorbote dafür, was mit den elektrischen Lastwagen geschehen wird, erwartet Baerte de Brey, Chief International Operations im niederländischen Wissens- und Innovationszentrum ElaadNL.

Das erwartete Wachstum hat mehrere Ursachen, sagt De Brey. „Einerseits helfen Elektroautos dabei, die internationalen Klimaziele zu erreichen. Darüber hinaus sind sie auch bei der Verbesserung der lokalen Luftqualität sehr hilfreich.“ Das sind zwei Gründe, warum lokale Behörden zunehmend Null-Emissionszonen einrichten. „Klima und Luftqualität sind ein wichtiger Impuls für Elektroautos.“

Der Vormarsch des E-Trucks im Stadtverkehr ist daher laut ELaadNL nicht mehr aufzuhalten. Mit der Einrichtung von Null-Emissionszonen in den Kommunen und dem Sinken der Batteriepreise wird der Elektro-Lkw unter anderem für die Einzelhandelslogistik interessant. Diese Faktoren werden sich beschleunigend auf den Übergang zur Elektromobilität auswirken. „Deshalb müssen man jetzt bereits sorgfältig über die Ladeinfrastruktur vor Ort nachdenken“, sagt De Brey. „Ebenso wie in den Distributionszentren, wo die E-Trucks beladen werden.“

Laut ElaadNL ist es daher jetzt notwendig, sich Gedanken über die Ladeinfrastruktur an Standorten wie z. B. Distributionszentren zu machen, wo die E-Trucks beladen werden. „Um dies zum Erfolg zu führen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Transportunternehmen, Gemeinden und Netzbetreiber notwendig“, so De Brey.

Spürbare Folgen für Lastwagen

Das Wissens- und Innovationszentrum erwartet, dass das Aufkommen von Elektrofahrzeugen spürbare Folgen haben wird. Derzeit sind 143.000 schwere Nutzfahrzeuge auf niederländischen Straßen unterwegs. Davon sind rund 30.000 Fahrzeuge für die Stadtlogistik bestimmt, die beispielsweise Geschäfte und Supermärkte beliefern und damit in die Zentren der Gemeinden fahren.

Heute sind weniger als 0,1 % aller Lastwagen elektrisch, aber das wird sich der Forschung von ELaadNL zufolge ab 2023 sehr schnell ändern. Es wird erwartet, dass die Zahl der Elektro-Lkw in den nächsten Jahren langsam wächst, bis die Serienproduktion von Fahrzeugen etwa im Jahr 2023 beginnt. Zu diesem Zeitpunkt werden die Kosten schnell sinken und die Zahl der Elektrofahrzeuge auf der Straße wird stark zunehmen.

In ihrem jüngsten Ausblick auf E-Trucks in der Stadtlogistik skizziert ElaadNL drei Szenarien. In allen Szenarien steigt die Anzahl der E-Trucks deutlich an. Im optimistischsten Szenario könnten bereits in zehn Jahren fast alle Lkw für die Stadtlogistik vollkommen elektrisch sein.

Wendepunkt E-Trucks ab 2023

Basierend auf den von ElaadNL analysierten Daten wird es zwischen 2023 und 2026 einen Wendepunkt geben, wodurch Elektrolastwagen wirtschaftlich attraktiver werden als neue Diesel-Lkw. Sinkende Batteriepreise werden die Anschaffungskosten eines E-Trucks interessanter machen, aber für die Stadtlogistik ist auch die Planung von Null-Emissionszonen in den Städten wichtig.

In dieser Zeit werden sich immer mehr Gemeinden von Benzin- und Dieselfahrzeugen in den Stadtzentren verabschieden. Wie stark sich diese „Null-Emissionszonen“ auf den Übergang zum Elektrotransport auswirken werden, hängt unter anderem von der Größe und den Bedingungen dieser Zonen ab.

Die Studie untersuchte daher Zonen, die nur Innenstädte umfassen (kleinstes Szenario) bis hin zu größeren Zonen, die einen kompletten Innenring abdecken können (größtes Szenario). In allen Szenarien steigt die Zahl der E-Trucks, im größten Szenario führt sie zum vollständigen Ersatz von Diesellastwagen in der Stadtlogistik.

Netzbetreiber müssen sich vorausschauend auf den Ladebedarf einstellen

Die meisten Fahrzeuge werden voraussichtlich in Distributionszentren beladen. Diese Unternehmen sind oft nach Regionen gebündelt, wodurch der gesamte Strombedarf in diesen Gebieten auf bis zu zehn Megawatt ansteigen kann. Indem man sich im Vorfeld ein klares Bild vom Ladebedarf an diesen Standorten macht, können sich insbesondere die Netzbetreiber vorausschauend darauf einstellen. Der Ausblick „Voll geladen bis zur emissionsfreien Stadtlogistik“ bietet eine erste Abschätzung der Auswirkungen einer emissionsfreien Stadtlogistik.

In den kommenden Jahren wird eine Zusammenarbeit zwischen Marktteilnehmern und Regierungsbehörden erforderlich sein, um gemeinsam den Energiebedarf zu ermitteln und Vorbereitungen zu treffen, diesen Übergang so weit wie möglich zu erleichtern.

Potenzial für intelligentes Laden

Das ist nicht das Einzige, worauf die Netzbetreiber Einfluss nehmen können. ElaadNL untersucht auch die Möglichkeiten von „Smart Charging“: dem kostengünstigen Aufladen von Elektrofahrzeugen zu Zeiten, in denen viel nachhaltige Energie im Netz zur Verfügung steht. LKW bieten vor allem abends und nachts großes Potenzial für das „Smart Charging“, da die tatsächlich benötigte Ladezeit häufig wesentlich kürzer ist als die Anzahl der Stunden, die das Fahrzeug an der Ladestation steht. Damit kann die Netzkapazität optimal ausgenutzt und eine Überlastung vermieden werden.

Es ist daher schon jetzt absehbar, dass sich die Gemeinden und Städte auf diese Entwicklung vorbereiten müssen. „Wenn wir ohnehin investieren, dann sollten wir sofort in Smart Charging investieren.“

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