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Connectr: Die Energiewende mit vereinten Kräften schneller voranbringen


Um die Energiewende zu beschleunigen, müssen Experten aus verschiedenen Disziplinen direkt zusammenarbeiten. Gleich hinter der niederländischen Grenze, in Arnheim, verbindet der Energiehub “Connectr” Fachleute aus den Bereichen Energietechnik, Energiespeicher und nachhaltige Antriebe miteinander. Das eröffnet auch deutschen Unternehmen, Wissenschaftlern und Politikern neue Möglichkeiten.

Bis zum Jahr 2050 wollen die Niederlande klimaneutral sein, so das Ziel der niederländischen Regierung. Auf dem Weg dorthin ist die Energiewende eine zentrale Herausforderung. Nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch regional. Um diese Herausforderung zu bewältigen, haben die Provinz Gelderland, die Stadt Arnheim, die Hogeschool Arnheim und Nimwegen (HAN) und der Industriepark Kleefse Waard mit Unterstützung von The Economic Board die Initiative Connectr ins Leben gerufen. Die Region ist bekannt für ihre geballte Expertise im Energiesektor, die für die Energiewende dringend benötigt wird. Daher bringt Connectr Experten aus dem Energiecluster zusammen, um Innovationen und Entwicklungen rund um die Energiewende zu stärken und vor allem schneller zu machen, denn die Zeit drängt.

Die Energiewende wird bleiben und ist unumkehrbar, sagt Jeroen Herremans, Geschäftsführer von Connectr. Er sieht eine großartige Chance darin, denn wenn die Energiewende tatsächlich gekommen ist, um zu bleiben, dann sollte man alles daransetzen, in der damit verbundenen Technologie wirklich gut zu werden – als Land, aber auch als Region und Stadt. Herremans ist Betriebswirt und Serienunternehmer mit Erfahrung in der Automobilbranche und in der Datenanalyse für die Nutzung von Ladeinfrastruktur. „In den Niederlanden können wir auf Basis der Hausnummer vorhersagen, wo eine Ladesäule benötigt wird, in Deutschland geht das nur anhand von Postleitzahlen“, sagt Herremans. Die Energiewende kommt viel zu langsam voran, da zu wenig zusammengearbeitet wird. Er ist davon überzeugt, dass Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten müssen, um schneller voranzukommen. Connectr bietet genau dazu die Möglichkeit.

Connectr - Jeroen Herremans
Jeroen Herremans – Quelle: Connectr

Innovationszentrum soll Energiewende beschleunigen

Connectr ist eine Kooperation zwischen Staat, Wirtschaft und Wissenschaft, eine sogenannte Triple Helix, die in den Niederlanden äußerst beliebt und vor allem erfolgreich ist. Alle an der Entwicklung beteiligten Akteure arbeiten sehr eng zusammen, wodurch zum Beispiel Prüfungs- und Zertifizierungsinstitute sehr früh in Entwicklungsprozesse eingebunden und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden können, denn auf Tempo kommt es bei der Energiewende an. Connectr konzentriert sich auf die Schlüsseltechnologien, die für die Energiewende entscheidend sind und in der Region ein beträchtliches Potenzial haben: Elektrische Energietechnik, elektrochemische Energiespeicherung und nachhaltige Antriebssysteme. Im Kleinen gibt es hier bereits eine ganze Reihe von Lösungen, allerdings dauert es viel zu lange bis diese ein industrielles Niveau erreicht haben. Um Fahrt aufzunehmen, die zum Erreichen der Klimaziele notwendig ist, muss man stärker zusammenarbeiten.

Der Standort Arnheim ist dabei nicht zufällig gewählt, da hier mit einer ganzen Reihe von Unternehmen, wie zum Beispiel dem Netzbetreiber TenneT oder dem Wissens- und Innovationsinstitut für Ladeinfrastruktur ElaadNL, ein ganzes Ökosystem im Bereich Energie und Nachhaltigkeit angesiedelt ist. Herremans beschreibt Connectr als „Clubhaus“, in dem diese und auch andere Unternehmen aus dem Energiesektor zusammenkommen und zusammenarbeiten können. Physisches Zusammenkommen ist für eine gute Zusammenarbeit besonders wichtig, daher treffen sich Projektteams und Entwicklungsabteilungen verschiedener Unternehmen und Institute einmal wöchentlich, um gemeinsam an Wasserstofflösungen zu arbeiten. „2030 ist schon morgen. Die Energiewende braucht eine Maßstabsvergrößerung und daher müssen Innovationen schnell erfolgen und vor allem skalierbar sein. Wir müssen die Energiewende als wirtschaftliche Chance begreifen, damit sich daraus ein nachhaltiges Ertragsmodell entwickeln kann“, sagt Herremans.

Connectr ermöglicht die effektive Nutzung von Synergien

Die Kernorganisation bringt ein multidisziplinäres Team Experten mit ihrem jeweiligen Fachwissen zusammen und fördert den unternehmensübergreifenden Austausch. Im Innovationsprogramm von Connectr arbeiten verschiedene Startups, Scale-ups, KMU bis hin zu Großunternehmen mit Unterstützung der Wissens gemeinsam daran, Technologien und Talente zu entwickeln. Das Fachwissen, um die Energiewende zu beschleunigen und die Wirtschaft zu stärken ist vorhanden, jedoch sehr fragmentiert. Daher ist Zusammenarbeit besonders wichtig, um für einen Schwungradeffekt zu sorgen. Durch den Wandel benötigen Arbeitskräfte andere und neue Fähigkeiten und Kenntnisse. Hierzu werden zusammen mit den Wissenseinrichtungen im IPKW neue, hybride Ausbildungsformen entwickelt, um Fachkräfte entsprechend auszubilden. Im Innovationslabor kommen alle Akteure aus dem Energie-Cluster zusammen, um vor Ort zusammenzuarbeiten, Wissen auszutauschen und voneinander zu profitieren.

Ein dritter Bereich sind Shared Facilities, die gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen. Entwicklungsabteilungen und Innovationen erfordern beträchtliche Investitionen, daher ist es ein sinnvoller Weg, die benötigten Einrichtungen zu teilen. Hier stehen Werkstätten, Labore, wie zum Beispiel das Wasserstofflabor, und hochmoderne technische Ausstattung von Unternehmen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung, die im IPKW und der gesamten Region Arnheim-Nimwegen angesiedelt sind. Auch der TÜV Rheinland hat hier eine Niederlassung. Verschiedene Unternehmen führen hier ihre Tests durch, da sie unter anderem hier Genehmigungen einfacher und schneller beantragen können – auch Unternehmen aus Deutschland sind hier sehr willkommen. Herremans führt hier als Vorzeigebeispiel den Hafen an, in dem Flusskreuzfahrtschiffe – die im Übrigen häufig deutsche Eigner haben, jedoch in den Niederlanden liegen – auf nachhaltige Antriebssysteme umgerüstet werden können.

Connectr
Quelle: Connectr

Zeigen, was heute schon machbar ist

In diesem Umfeld können Unternehmen ihre Innovationen testen, präsentieren und umsetzen. Auffallend ist dabei die offene Kultur, mit der gemeinsam an Projekten gearbeitet wird. Unternehmen aus Kanada, Südafrika und Australien schicken ihre Mitarbeiter nach Arnheim, um hier mit den Niederländern zusammenzuarbeiten. Alle Beteiligten bringen ihr Fachwissen ein und entwickeln gemeinsam eine Lösung für die drängenden Probleme der Energiewende. Dabei schaut man auf zunächst auf seine eigenen Stärken und sucht dann bewusst nach Partnern, die über Kompetenzen und Fachwissen in den Bereichen verfügen, in denen man selbst nicht so gut aufgestellt ist. Deutschland und die Niederlande können sich an dieser Stelle sehr gut ergänzen. Zum Beispiel arbeiten hier verschiedene Krankenhäuser daran, wie sie nachhaltiger arbeiten können, und 30 weitere Krankenhäuser schauen ihnen dabei über die Schulter und lernen aus den Erfahrungen der anderen. Ein anderes Beispiel ist die Ladeinfrastruktur, die in den Niederlanden bereits sehr ausgereift ist, während Deutschland bei der Batterietechnologie wesentlich weiter ist.

Deutschland ist für Connectr besonders interessant, allein schon aufgrund der räumlichen Nähe und seiner Marktgröße. Aber auch aufgrund der Möglichkeit, dass deutsche Wissenseinrichtungen im Rahmen von Connectr mitarbeiten und im Gegenzug Experten aus den Niederlanden in Deutschland tätig werden. Es geht darum, Wirkung zu erzeugen und die entwickelten Lösungen schon jetzt in konkrete, größere Anwendungen zu überführen, die in den kommenden Jahren zur Energiewende beitragen werden. Dazu ist es wichtig, bereits in einem möglichst frühen Stadium gemeinsam an Innovationen zu arbeiten. 2030 ist schon morgen und es geht darum, dass Technologie und Innovationen rund um die Energiewende möglichst schnell in großem Maßstab entwickelt werden, damit sie 2050 voll genutzt werden können. Genau das kann man bei Connectr schon jetzt sehr gut sehen: Was heute bereits möglich ist und in den nächsten Jahren in der Breite verfügbar sein muss.

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