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Digitalisierung als Lösung für den Maschinenbau

Maschinenbau durch schwächelnde Konjunktur bedroht


Mangelnde Digitalisierung und Flexibilität könnten dem deutschen Maschinenbau bei einer Konjunkturflaute zum Verhängnis werden, wie aus einer Analyse von Bain & Company hervorgeht. In seinem Buch bietet Smart Industry Botschafter Peter van Harten Unternehmern eine schrittweise Anleitung, wie sie ihr Unternehmen fit für die Zukunft machen.

Ein Konjunkturrückgang könnte sich laut einem Bericht der Unternehmensberatung Bain & Company verheerend auf den deutschen Maschinenbau auswirken. „Der Maschinen- und Anlagenbau in der DACH-Region leidet seit Längerem unter strukturellen Defiziten“, sagt Christian von Dewitz, Co-Autor der Analyse und Partner bei Bain & Company, in dem Bericht. 

Neben starren Kostenstrukturen und einer starken Verschuldung bereiten aber auch erfolgreiche Konkurrenten Sorge. Mit Kostensenkungen und gezielten Investitionen könnten deutsche Maschinenbauunternehmen ihre Lage verbessern. Wenn es gelingt, Chancen geschickt zu nutzen, können viele Maschinenbauer sogar gestärkt aus dieser weltweiten Krise hervorgehen.

Krise könnte Maschinenbau hart treffen

Der deutsche Maschinenbau steht unter enormem Druck, sagt auch Peter van Harten. Er ist Botschafter der Plattform Smart Industry in den Niederlanden und VP-Partner bei Isah Business Software, einem internationalen Anbieter von ERP-Software.Die Analyse von Bain & Company ist alarmierend: „Etwa 28 Prozent der Maschinenbauer könnten dadurch in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.“

Vor allem die hohe und unflexible Kostenstruktur behindert die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Maschinenbauer. „Innovationen sind deshalb schwierig, weil die Ertragskraft schwindet.“ Zusätzlich kommt die Konkurrenz für den deutschen Maschinenbau mittlerweile von zwei Seiten. „Anbieter aus China, aber auch aus den Vereinigten Staaten sind agiler und auch profitabler.“

Van Harten ist Prokurist bei der Isah GmbH in Karlsruhe und kennt den Maschinenbau in Deutschland daher von innen. „Das düstere Bild, das dieser Bericht zeichnet, kann ich aus der Praxis leider nur bestätigen“, sagt er. 

In dieser Praxis sieht er, dass die Maschinen zu oft übertechnisiert sind. „Dadurch sind die Maschinen nicht nur zu teuer, sondern sie kommen auch zu spät auf den Markt. Das schadet also auf allen Seiten.“ Für ihn läuten daher im deutschen Maschinenbau gleich mehrere Alarmglocken, der für seine äußerst hohe Qualität weltberühmt geworden ist. „Es sind großartige Produkte, aber sie werden oft in schlechten Verfahren hergestellt“, sagt er.

Digitalisierung im Maschinenbau als Chance

Die Situation beunruhigt ihn und hat ihn im vergangenen Jahr dazu veranlasst, das Buch „Connect to the future – Dein Unternehmen braucht einen Datenstecker“ zu schreiben. Das Buch liest sich wie ein praktischer Leitfaden für Unternehmer, um ihre Betriebe fit für die Zukunft zu machen. „Dabei helfen nur Innovation, Digitalisierung und intelligente Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette. Hier haben wir in den Niederlanden sehr großes Fachwissen entwickelt und arbeiten erfolgreich mit deutschen Unternehmen zusammen.“

Neben der Innovation von Maschinen, Prozessen und Software ist die soziale Innovation mindestens genauso entscheidend für die Zukunft eines Unternehmens, sagt Van Harten. „Man muss sein Team mitnehmen und immer wieder erklären, dass es nicht darum geht, Arbeitsplätze zu ersetzen, sondern die Kontinuität des Unternehmens zu sichern und die Arbeit intelligenter und attraktiver zu gestalten.“

Mit der 12-%-Challenge fit für die Zukunft

In seinem Buch erklärt er die Vision, dass ein Unternehmen in der Lage sein muss, an eine oder mehrere Lieferketten anzudocken. Wie Unternehmer dies praktisch umsetzen können, beschreibt er mit der 12-%-Challenge. „Mit dieser Methode kann man Rentabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft steigern. In dieser Hinsicht gibt es bei vielen deutschen Maschinenbauern noch sehr großes Potenzial, das noch nicht ausgeschöpft ist.“ 

Wie die Analyse von Bain & Company argumentiert auch Van Harten, dass die Unternehmen mit ihrer Kostenstruktur arbeiten müssen. „Auf diese Weise kann man dafür sorgen, dass man flexibel und beweglich ist. Man muss sich fragen, wie das im Vergleich zu Wettbewerbern in Deutschland, aber auch in China und den USA aussieht.“ 

Wo liegen die Kostentreiber? „Dabei kann ich nach dem Pareto-Prinzip (der 80-20-Regel) vorgehen“, sagt er. „Also nicht so, wie viele Hersteller es gewohnt sind, alles bis ins letzte Detail durchzurechnen, sondern ein Ansatz mit dem nötigen Pragmatismus.“ 

Bei der 12-%-Challenge geht es darum, nicht alles auf einmal in Angriff zu nehmen, sondern schrittweise an Verbesserungen zu arbeiten. „Schauen Sie sich Schritt für Schritt an, wie Sie die Effizienz verbessern und wie Sie Ihr Team mitnehmen können. Verfeinern und optimieren kann man später.“

Machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft

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