Durch die Digitalisierung kann Braakhuis Metaaltechniek Maschinen intelligenter einsetzen. Mit Flexibilität, Liefertreue und Mut können die Niederländer immer mehr deutsche Hersteller überzeugen.
Seit über 40 Jahren ist Braakhuis Metaaltechniek, gleich hinter der Grenze im niederländischen Borne, ein Begriff in der Fertigungsindustrie. Vater Henk Braakhuis begann 1970 in kleinem Rahmen mit Dreh- und Fräsarbeiten. Schon bald half Sohn Paul mit und seit 1997 ist er Geschäftsführer und Inhaber.
Seit etwa fünf Jahren ist der deutsche Markt stärker in den Fokus gerückt. Damals begann auch der Vertriebsmanager für den deutschen Markt, Ronald van Dijk, bei Braakhuis zu arbeiten. „Das für niederländische Verhältnisse mittelgroße Unternehmen ist in den letzten zehn Jahren stark gewachsen. Als immer mehr deutsche Kunden anklopften, wurde ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im bayerischen Maschinenbau hinzugezogen.“
Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung
Der Großteil der Arbeit bei Braakhuis besteht aus klassischem, 3-achsigem CNC-Fräsen. Seit 2015 ist 5-achsiges CNC-Fräsen dazugekommen, erzählt Ronald van Dijk. „Braakhuis investiert stark in die Automatisierung und Digitalisierung. Gute Beispiele sind die Kuka-Roboter, das automatische Palettensystem und die digitalen Werkzeugschränke. Damit haben wir große Fortschritte gemacht, um den strengen Anforderungen des deutschen Marktes gerecht zu werden.“

Um den deutschen Markt besser bedienen zu können, eröffnete Braakhuis eine Niederlassung in Hückelhoven. „Die meisten unserer Kunden sind im Ruhrgebiet ansässig, sodass wir sie dort begrüßen können, um laufende Projekte zu besprechen, Kalkulationen durchzuführen und gemeinsam Innovationen zu entwickeln.“
Höheres Auftragsvolumen dank Fokus auf Liefertreue
Einer dieser Kunden ist die GEA Group AG, ein Melkroboterhersteller aus Düsseldorf. „Aus einer typischen Kundenbeziehung hat sich eine Partnerbeziehung entwickelt“, sagt Van Dijk. „Wir stellen jetzt fast alle Teile für den mechanischen Arm des Melkroboters her. Durch unser gutes gegenseitiges Verständnis können wir nun komplette Module liefern.“
Diese wachsende Beziehung ist so, wie Braakhuis sie gerne sieht. „Wir konzentrieren uns stark auf die Liefertreue, was mit zusätzlichen Aufträgen belohnt wird, und dank der reibungslosen Kommunikation können wir unsere Lagerbestände erhöhen. Dadurch können wir sehr flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren.“
Diese flexible Einstellung und Arbeitsmoral haben sich während der Corona-Krise als sehr nützlich erwiesen. „Die deutsche Industrie hatte Kapazitätsprobleme, vor allem in der Automobilindustrie und der Medizintechnik“, sagt Van Dijk. „Dadurch kam Braakhuis bei Unternehmen ins Spiel, die bisher nur Einzelaufträge an uns vergeben haben. Da wir auch sehr kurze Durchlaufzeiten garantieren konnten, waren wir sehr beschäftigt.“

Auch die europäischen Hersteller werden eher nach Zulieferern in ihrer Nähe suchen, nachdem sich die Lieferketten aus Asien als anfällig erwiesen haben. „Das merken wir natürlich an unserem Umsatz.“
Mitdenken, weiterentwickeln und entlasten
Braakhuis hat diese Einstellung sogar zu seinem Firmenmotto gemacht. „Bereit für morgen. Wir denken uns heute aus, was unsere Kunden morgen brauchen könnten.“ Als Lieferant muss man drei Schritte vorausdenken, sagt Van Dijk. „Wie können wir mit dem Kunden mitdenken, wie können wir bei der Weiterentwicklung helfen, wie können wir ihn entlasten?“
Dies ist auf dem angespannten Rohstoffmarkt, auf dem man mit großen Preisschwankungen zu kämpfen hat, von großem Vorteil. „Bei Stammkunden scheuen wir uns nicht, uns zu einem guten Preis für die nächsten zwei bis drei Jahre einzudecken.“ Als relativ kleines Unternehmen ist das natürlich ein Risiko, weiß er. „Aber wir tun alles, um zu verhindern, dass dem Kunden die Teile ausgehen.“

Braakhuis kann diesen Schritt gehen, um sich voll und ganz auf die Digitalisierung zu konzentrieren. „Eine zentrale Rolle spielt unser ERP-System, mit dem wir auch die Erwartungen gegenüber dem Kunden steuern.“ Das Fertigungsunternehmen verfügt auch über eine eigene IT-Abteilung (CAD-Cam). „Damit können wir zum Beispiel Roboter besser automatisieren und integrieren.“
Höhere Produktion und Präzision dank Automatisierung
Eine große Herausforderung für die europäische Industrie besteht darin, die Produktion zu steigern und die Kosten niedrig zu halten, um mit der Konkurrenz aus Asien und den USA mithalten zu können. „Technisch ist immer mehr möglich, aber es bedeutet auch, dass wir als Kette enger zusammenarbeiten müssen.“
Bei Braakhuis bedeutet das unter anderem, dass die Maschinen zunehmend nachts durchlaufen, wenn das Personal nach Hause gegangen ist. „Gleichzeitig müssen wir präziser arbeiten, um zum Beispiel den Anforderungen der Luft- und Raumfahrt- oder der Medizintechnik gerecht zu werden. Kurz gesagt, wir müssen unsere Maschinen intelligenter einsetzen. Und da machen wir gerade große Fortschritte.“
An diesem Beitrag haben mitgewirkt:
- Produktion: Emma van Harten
- Partnerships: Derk Marseille
- Redaktion: Bertus Bouwman und Peter Oehmen (sprachliche Adaption)
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