Eines der größten Hindernisse für den Erfolg der Energiewende ist, dass das Angebot und die Nachfrage von Energie nicht immer übereinstimmen. Doch mit herkömmlichen Batterien reicht die Kapazität nicht aus, um große Mengen an Solar- und Windenergie wirtschaftlich zu speichern. Dieses Unternehmen aus Arnheim hat eine besondere Lösung entwickelt.
Mit dem Bau von Bromwasserstoff-Flussbatterien ermöglicht das Unternehmen Elestor aus dem niederländischen Arnheim die kostengünstige Speicherung großer Mengen nachhaltig erzeugter Energie. „Damit wollen wir die stockende Energiewende beschleunigen“, sagt CEO Guido Dalessi, der gemeinsam mit dem CTO und Gründer Wiebrand Kout den Vorstand bildet.
Die Flussbatterie funktioniert anders als herkömmliche Batterien
„Unsere Flussbatterie funktioniert auf vollkommen andere Art und Weise und speichert Strom anders als eine Lithium- oder Bleibatterie. Die Energie wird nicht in den Batteriezellen gespeichert, sondern in separaten Tanks, die Wasserstoff und Brom enthalten“, erklärt Dalessi. „Im Herzstück des Systems kommen die beiden Stoffe in einem so genannten Stack zusammen, in dem die chemische Reaktion stattfindet. Dadurch wird die Batterie geladen oder entladen.“
Überall dort, wo in großem Stil Strom erzeugt wird, ist es sinnvoll, über eine Batterie nachzudenken. Zum Beispiel Unternehmen oder Bauernhöfe, die ihre Dachflächen mit Solarpaneelen belegt haben, häufig mit einem zu kleinen Stromanschluss. Oder Solar- und Windparks, die noch nicht angeschlossen werden können, aber bald schon. Auch für Stadteile ist es interessant, eine Batterie zu bauen, die Sie mit den Anwohnern teilen. Allerdings ist dafür Gesetzesänderung erforderlich. Vorläufig ist dies nur an Versuchsstandorten mit entsprechender Regelung möglich.
Speicherpreis pro kWh senken
Ein wichtiges Ziel von Elestor ist es, die Kosten der Stromspeicherung zu verringern. Die Speicherkosten pro kWh aktueller Batterien sind zu hoch, sodass verschiedene Solar- und Windparks derzeit nicht wirtschaftlich angeschlossen werden können.
Dalessi: „Brom wird aus Meerwasser gewonnen und ist daher billig und in großen Mengen vorhanden. Außerdem kann die Batterie etwa 10.000 Mal geladen und entladen werden und hat somit eine lange Lebensdauer.“
Beide Aspekte sorgen dafür, dass die Batterie extrem niedrigen Speicherkosten pro kWh bringt, wodurch die Speicherung zu einem Ertragsmodell für den Endverbraucher wird. Das ist notwendig, da erneuerbare Energien in Zeiten eines großen Angebots kaum etwas wert sind. „Mit unserer Technologie schaffen wir ein viel besseres Verdienstmodell. Und weil unser System recht kompakt ist, braucht man auch nur wenig Grundfläche, um es installieren zu können.“
Interessant für die großangelegte Erzeugung
Die Technologie von Elestor ist umso wirtschaftlicher, je größer die Anlagen sind, sagt das Unternehmen. Aus technischer Sicht sind dem keine Grenzen gesetzt und somit können Anlagen von Hunderten von Megawattstunden gebaut werden. „Im Moment konzentrieren wir uns auf internationale Kunden innerhalb dieser Kategorie. Mehrere Unternehmen haben gezielt eine Durchflussbatterie angefragt und sich dafür bei uns verpflichtet. Darüber hinaus gibt es einige hundert potenzielle Kunden, die darüber nachdenken.“
Um alle diese Kunden zu bedienen und wirklich etwas zu bewirken, will Elestor innerhalb von fünf Jahren eine riesige Fabrik bauen, um Flussbatterien in großen Stückzahlen zu produzieren. Wichtige Investoren sind eingestiegen, weil sie an das Unternehmen glauben, wodurch es möglich ist, die Technologie auf den Markt zu bringen.
Keine Energiewende ohne Stromspeicherung
Das Unternehmen wurde vor fünf Jahren von Wiebrand Kout gegründet, weil er sah, dass es ohne Stromspeicherung keine Energiewende geben kann. Dabei besteht die größte Herausforderung darin, erneuerbare Energie kostengünstig zu speichern. Auf der Suche nach dem besten und günstigsten Weg stieß Kout auf Bromwasserstoff: „Ich habe sofort erkannt, dass man mit jedem investierten Euro viel Energie speichern kann. Für alle anderen Probleme konnte ich Lösungen finden. Ich begann zu skizzieren und zu testen, bis ich sicher war, dass es wirklich möglich war.“
Er hat schnell erkannt, dass man dadurch mit jedem investierten Euro viel Energie speichern kann. „Und für alle anderen Probleme konnte ich Lösungen finden. Ich begann zu skizzieren und zu testen, bis ich sicher war, dass es wirklich möglich war.“
Für den Entwurf der Batterie entwickelt Elestor eine eigene Technologie. Diese wird noch in Pilotanlagen getestet. Mehrere potenzielle Kunden haben sich jedoch bereits an das Unternehmen gebunden und warten mit Interesse darauf, dass die Batterie für sie verfügbar sein wird.
Parel Award
The Economic Board Arnhem-Nijmegen ist von der Innovation des Unternehmens beeindruckt und hat ihm deshalb Ende 2019 den „Parel Award“ verliehen. „Mit Elestor können wir als Region einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig die Wirtschaft der Region stärken“, sagt Geschäftsführerin Sigrid Helbig.
Elestor ist ein schönes Beispiel für ein Unternehmen, das im Laufe der Zeit große Wirkung erzielen kann, sagt Helbig. „Der rasche Wechsel zu erneuerbaren Energiequellen führt dazu, dass Angebot und Nachfrage nach Energie nicht immer übereinstimmen. Da der Kapazitätsausbau des Stromnetzes unbezahlbar ist, müssen wir auf andere Möglichkeiten ausweichen. Die Energiespeicherung ist dann eine Lösung, vor allem, wenn dies auf erschwingliche Art und Weise geschieht.“
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